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Heinz-Christian Strache hat es geschafft - die FPÖ erreichte mit ihrem Anti-Ausländer-Wahlkampf über zehn Prozent.

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Wien - FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache hat seine Partei zum Sieger der Nationalratswahl ausgerufen. "Die FPÖ ist der Wahlsieger des Abends", meinte Strache im ORF-Interview. Es sei interessant, dass sowohl ÖVP als auch SPÖ verloren hätten und sich die Anhänger der Sozialdemokraten trotzdem freuen würden. Seine Prognose für die künftige Regierung war demnach eindeutig: "So wie es ausschaut, gibt es eine Große Koalition."

Dabei wiederholte Strache seine Aussage, dass er niemanden ausgrenze und zu Gesprächen zur Verfügung stünde. Allerdings stehe die FPÖ für Inhalte und Grundsätze.

"Wir legen von Minute zu Minute zu", sagte Generalsekretär Herbert Kickl kurz nach 16.00 Uhr in der Parteizentrale im Wiener Rathaus. Man habe die Wahlziele, Dritter zu werden und über 10 Prozent zu landen, erreicht, so der Parteisekretär, der zu seinem Auftritt vor der Presse mit Applaus aus den eigenen Reihen begleitet wurde.

Die sich abzeichnenden Verluste für die ÖVP bezeichnete Kickl als "ordentliche Abfuhr" für die Regierung. Auf den möglichen Sprung des BZÖ in den Nationalrat ging Kickl auf Anfrage nicht ein, er meinte lediglich, dass man angesichts des Ergebnisses von schwarz und orange von Erfolg nicht sprechen könne.

Der Generalsekretär rückte auch gleichzeitig von der zu Beginn des Wahlkampfes vorgegebenen Linie in Opposition zu bleiben ab. Er ließ einen Gang in die Opposition ebenso wie eine mögliche Regierungsbeteiligung offen. Man sei "gespannt, wer auf uns zukommt". Bei etwaigen Koalitionsgesprächen würden aber nicht die mathematischen Möglichkeiten, sondern die Inhalte eine Rolle spielen. Es sei die Frage, wer "willens ist, ordentliche Oppositionspolitik zu machen", sagte Kickl, meinte aber gleichzeitig, dass man das Zünglein an der Waage sei, so die vorerst vagen Ansagen aus der FPÖ.

Herbert Kickl sieht das Ergebnis für seine Partei als eine "gestärkte Ausgangsbasis". Koalitionsgespräche wollte Kickl in einer ersten Reaktion im ORF-Fernsehen nicht generell ausschließen: "Wir grenzen niemanden aus. Wenn eine Möglichkeit besteht, sind wir zu ernsthaften Gesprächen bereit, wir werden uns nicht verweigern". (APA)