Den Akteuren an der New Yorker Börse scheint das aktuelle Aktienmarktumfeld (niedrigere Ölpreise, keine weiteren Zinsanhebungen) zu gefallen. Dementsprechend notiert der S&P
500 aktuell auf seinem höchsten Niveau seit 5 1/2 Jahren, dem Dow Jones Industrials fehlen sogar nur mehr wenige Punkte auf seinen Allzeit-Höchststand von Jänner 2000. Zwar deuten Konjunktur-Vorlaufindikatoren auf eine signifikante Abschwächung der US-Wirtschaft hin. Wir erachten aber das vierte Quartal noch als Zeitfenster für steigende Kurse.
Europa
Die europäischen Aktienmärkte zeigen sich wieder im M&A-Fieber. Wir gehen davon aus, dass Übernahmen und derartige Spekulationen, die sich bereits über alle Sektoren
erstrecken, weiterhin für Gesprächsstoff sorgen werden. Der Übernahmekampf von Endesa durch die deutsche E.ON dürfte durch den überraschenden Einstieg des spanischen Mischkonzerns
Acciona bei Endesa ein erbitterter werden. Grundsätzlich rechnen wir, solange sich die Diskussionen über das Ausmaß des Wirtschaftsabschwunges (ausgehend von den USA)
nicht verhärten, mit einer freundlichen Entwicklung an den Aktienmärkten. Dies gilt auch in Hinblick auf die bevorstehende Berichtssaison. Auch wenn erfreuliche Überraschungen ausbleiben sollten, erwarten wir keinen Einbruch bei den Quartalsgewinnen. Zusätzlich Unterstützung bietet die nach wie vor attraktive Bewertung.
Japan
Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt hat mit Shinzo Abe seit Dienstag einen neuen Ministerpräsidenten. Dieser will die Außenpolitik zu einem seiner Schwerpunkte machen und
dabei das Verhältnis mit Südkorea und China verbessern. Wobei die ebenfalls geäußerten Absichten, einen Sitz im UNSicherheitsrat einzufordern und die pazifistische Verfassung
aufzuweichen dieser Sache als wenig dienlich erscheinen. Der Markt wird allerdings auch darauf schauen, wie der neue Ministerpräsident die vom Vorgänger Koizumi begonnenen
Reformen weiter verfolgen wird. Etwas Erleichterung auf der
Zinsseite brachten die im Konsens ausgefallenen Verbraucherpreisdaten
(+0,3 %). Weitere wichtige Aufschlüsse wird auch
der am Montag erscheinende Tankan-Bericht bringen. Hier
werden nach wie vor hohe Unternehmensinvestitionen erwartet.
Wir bleiben für die weitere Entwicklung am japanischen Aktienmarkt
optimistisch. "Kauf".