In den 1980er Jahren stieg der Methangehalt in der Erdatmosphäre an, fiel allerdings während der folgenden Dekade deutlich. Das hatten die Forscher als Lichtblick in der sonst so trostlosen Geschichte der globalen Erwärmung gewertet. Die Wissenschaftler waren davon ausgegangen, dass die Methanwerte annähernd auf diesem Niveau geblieben waren. Allerdings haben Bousquet und sein Team in den jüngsten Untersuchungen andere Tatsachen entdeckt: Seit 1999 nehmen die vom Menschen verursachten Methan-Emissionen wieder deutlich zu. Dieser Zuwachs wird von den schwindenden natürlichen Methan-Emissionen - vor allem in Nordeuropa - kaschiert. Die Forscher sprechen davon, dass sogar die Werte von den 1980er Jahren erneut erreicht werden.
Herkunft
Methan ist eines der stärksten Treibhausgase und 20 Mal so effektiv wie CO2. "Seit vorindustrieller Zeit haben sich die Werte dieses Treibhausgases auf der Erde fast verdreifacht", so Bousquet. Wenn sich dieser Trend fortsetze, werde es zu massiven Auswirkungen auf das Klima kommen, meinen die Wissenschaftler. Etwa ein Drittel der Methan-Emissionen kommt aus den Feuchtgebieten, Wäldern, Bränden, Meeren und anderen natürlichen Quellen. Der Rest stammt aus der Produktion und Weiterarbeitung von Öl und Erdgas, von Viehherden, Abfalldeponien und anderen menschlichem Handeln. Durch UV-Strahlung verschwinden 90 Prozent der emittierten Methanmenge wieder.