Linz - Ein Justizwachebeamter, der zwei Häftlinge misshandelt haben soll, muss sich in einem Prozess am Freitag im Landesgericht Linz verantworten. Die Verhandlung wurde vertagt, es sollen weitere Zeugen geladen werden.

Laut Anklage habe der Beamte zu Silvester einen Häftling, der beim Kirchgang "geschwätzt" und gestört habe, in die Zelle zurückgeführt. Dort soll er ihm einen Faustschlag ins Genick und einen Stoß gegen einen Kasten versetzt haben. Einen anderen Gefangenen, der einen Scherz gemacht habe, den der Bewacher missverstanden habe, soll er ebenfalls mit Faustschlägen und Fußtritten verletzt haben.

Angeklagter bestreitet Schuld

Der Beamte ist wegen "Körperverletzung" unter "Ausnützung einer Amtsstellung" angeklagt. Im Prozess bestritt er jede Schuld. Er habe die Häftlinge nicht geprügelt und könne sich deren Vorwürfe nicht erklären. Sein Anwalt erklärte, die Verletzungen der angeblichen "Opfer" seien nicht objektiviert.

Eines davon belastete ihn aber mit seinen Aussagen schwer. Der Anwalt des anderen sagte aus, fünf Tage nach dem Vorfall habe er seinen Mandaten besucht. Dieser habe nichts von den Prügeln erwähnt, es sei auch nichts erkennbar gewesen.

Das Gericht will es jetzt genau wissen: Es vertagte den Prozess. Sechs Zeugen, darunter das zweite mutmaßliche Opfer, ein Zellengenosse sowie ein Justizwachebeamter, sollen in einer weiteren Verhandlungsrunde - voraussichtlich am 22. November - befragt werden. (APA)