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Maggi, Nestle oder Bally - Markennamen, die noch heute fast jeder kennt.

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Dass dahinter auch interessante Lebensgeschichten des 19. Jahrhunderts stehen, führt der Schweizer Erzähler Alex Capus in seinem neuen Buch "Patriarchen - Zehn Portraits" vor Augen. Die Ideen dieser Schweizer Erfinder, Pioniere und Tüftler sind auch im 21. Jahrhundert noch für die Weltökonomie prägend.

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Es war im Jahr 1886 als Julius Maggi (Bild unten), Betreiber einer Mühle und seit Jahren mit Experimenten für gesunde Fertigkost befasst, das Rezept für ein Suppenpulver notierte. Diese Mixtur blieb über die Jahrzehnte unverändert, ist streng geheim und wurde als Maggi-Würze weltberühmt.

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Alex Capus verfolgt den Lebensweg von Julius Maggi von den Anfängen als unermüdlicher Unternehmer "bis zu seinem kurzen Lebensabend in den Armen einer schönen Pariserin."

Im Bild: Eine muslimische Frau bereitet das Gericht "Bubur Lambuk" in Kuala Lumpur im Oktober zu.

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Maggi gehört heute zu Nestlé. Eine weitere Station in Capus' Buch. Denn der Autor erzählt auch, wie der Frankfurter Heinrich Nestle in der Schweiz zu Henri Nestlé wurde.

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Nestlé heute. Der Hersteller von Maggi-Packerlsuppen, Eiscreme und Babynahrung ist der größte Nahrungsmittelkonzern der Welt.

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Nestlé-CEO Peter Brabeck-Letmathe. Der gebürtige Kärntner will mit Nestlé verstärkt in den Markt für Schlankheitsmittel und Gesundheitsprodukte vorstoßen. Langfristig solle aus Nestlé ein Nutrion- und Wellness- Unternehmen werden, so der Konzernchef. Nestlé ist außerdem der größte Trinkwasserabfüller der Welt.

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An einer Pressekonferenz vom Montag, 30. August 1999 gab die damalige Oerlikon Buehrle Holding (heute Unaxis) den Verkauf des Schuhherstellers Bally an den US-Konzern Texas Pacific Group bekannt.

Im Bild: Herrenschuhe in den Bally Schuhwerken in Schoenenwerd SO.

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Autor Capus startet die Bally-Geschichte damit, wie ein Paar hübsche Pariser Damenstiefelchen, die Carl Franz Bally 1850 von einer Geschäftsreise seiner Frau mitbrachte, letztlich den Bau der weltweit größten Schuhfabrik nach sich zog.

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Das Bally-Universum expandiert. 1916 wird für das Unternehmen ein Rekordjahr -mit 3,9 Millionen verkauften Paar Schuhe weltweit und über 7.000 Mitarbeitern. 1990 leidet das Unternehmen schwer unter der weltweiten Rezession.

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Der Bankier Johann Jacob Leu ist Capus ebenfalls eine Geschichte wert. Johann Jacob Leu (1689 - 1768) war Enzyklopädist, Bürgermeister von Freiburg und Bankier. Nach Studienreisen durch Deutschland, die Niederlande und Frankreich trat Leu 1740 in den Zürcher Staatsdienst ein und bekleidete verschiedene Ämter, ab 1749 das Amt des Säckelmeisters, also Finanzvorstandes, der Stadt. Zusammen mit seinen Söhnen gab er u.a. ab 1747 das "Schweitzerische Lexicon" heraus. 1755 gründete er ein Bankhaus, die heutige Bank Leu. 1759 wurde er Bürgermeister der Stadt Zürich.

Foto: Bank Leu

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Die Geschichte beginnt laut Unternehmen im Jahr 1845 mit dem Entschluss von Konditor David Sprüngli-Schwarz und Sohn Rudolf Sprüngli-Ammann, in ihrer kleinen Konditorei an der Marktgasse in der Altstadt von Zürich Schokolade nach der aus Italien kommenden neuen Mode in fester Form herzustellen. Heute verfügt die Gruppe über Gesellschaften mit eigener Produktion in der Schweiz, Deutschland, Frankreich, Italien, USA und Österreich, Vertriebsgesellschaften in England, Spanien, Schweden, Polen, Kanada, Mexico und Australien sowie Verkaufsbüros in Hongkong und Dubai. Darüberhinaus vertreibt Lindt & Sprüngli ihre Produkte über ein weitgespanntes Netz von lokalen selbständigen Handelspartnern. Die Chocoladefabriken Lindt & Sprüngli AG ist eine seit 1986 an der Schweizer Börse notierte Aktiengesellschaft in überwiegend schweizerischem Besitz.

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1994 erfolgte die Gründung der "Lindt & Sprüngli (Austria) Ges.m.b.H." und die Übernahme und Integration der Wiener Confiseriegruppe "Hofbauer". Ende 1997 wurde "Caffarel" in Italien gekauft, Anfang 1998 folgte der Kauf von "Ghirardelli Chocolate Company" in San Francisco - der ältesten heute noch bestehenden Schokoladefirma in den USA. 1994 wurde der Übergang vom international Schweizer Unternehmen zur internationalen Firmengruppe mit Schweizer Sitz abgeschlossen. Unter der Holding-Gesellschaft "Chocoladefabriken Lindt & Sprüngli AG" werden alle Gruppenfirmen, darunter auch das bisherige Schweizer Stammhaus "Chocoladefabriken Lindt & Sprüngli (Schweiz) AG", geführt.

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Der Heilmittelhersteller Fritz Hoffmann-La Roche war wie der Großteil der Protagonisten in Capus' Buch jemand, der sein Leben einer Idee verschrieb. "Sie alle ließen sich weder von Zweifeln noch von jahrelangen Misserfolgen entmutigen." heißt es im Vorspann.

Alex Capus: Patriarchen - Zehn Portraits. Knaus Verlag, München, 2006. 192 Seiten, 14,95 Euro. 12,5 x 20,0 cm. ISBN-10: 3-8135-0273-2 (red)

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