Chicago – Für eine Studie wurden Hunderttausende US-amerikanische Opfer von Herzinfarkten untersucht. Das „eher verblüffende“ Ergebnis, wie John Canto, der Leiter der Studie, es ausdrückte, war, dass ein Drittel dieser Menschen keine Schmerzen in der Brust hatten. Sie suchten eher keine medizinische Hilfe und starben mit doppelt so hoher Wahrscheinlichkeit am Herzinfarkt. Canto sagte, Öffentlichkeit und ÄrztInnen müssten gewarnt werden, dass Brustschmerzen nicht unbedingt die „Goldene Regel“ sind, mit der Herzinfarkte identifiziert werden können. Andere Symptome sind Schmerzen oder Unbehagen am Rücken, im Kiefer, am Nacken, bei den Schultern, Armen oder im Bauch, Kurzatmigkeit, Schwitzen, unregelmäßiger Herzschlag, Ohnmachtsanfälle, Schwäche und eine plötzliche Magenverstimmung. Die Studie, die im Journal of the American Medical Association publiziert wurde, fand heraus, dass Menschen, die einmal an Herzfehlern oder einem Schlag gelitten haben, bei Herzinfarkten eher nicht Brustschmerzen haben. Auch ältere Menschen und Frauen waren einem höheren Risiko ausgesetzt, einen Infarkt ohne diese charakteristischen Schmerzen in der Brust zu haben. Österreich Erst kürzlich wurde auch in Österreich vor der häufigsten Todesursache Herzerkrankung gewarnt. Auffallend ist, dass immer mehr Frauen an Herzerkrankungen sterben. Während seit 1980 bei den koronaren Herzkrankheiten die Sterblichkeit bei den Männern um etwa acht Prozent zurück gegangen ist, hat sie bei den Frauen um 13 Prozent zugenommen, die ÄrztInnen sprechen von einer "Trendumkehr". Vor allem die "Gleichberechtigung" der Frauen, was das "ungesunde Leben" anlangt, schlägt sich hier nieder. Dazu kommt das diagnostische Problem, dass sich die Symptome und "Vorboten" des Herzinfarkts bei Frauen anders und zum Teil weniger "deutlich" zeigen, viele Frauen mit akuten Herzproblemen kommen daher zu spät zuR ÄrztIn. Auch reagieren Männer häufig "schmerz-empfindlicher" als Frauen, wodurch der Infarkt rascher erkannt werden kann, wurde bei einem Kongress in Gmunden erläutert. (Reuters/APA/dy)