Eine Bürgerinitiative befürchtet die Zerstörung des Liesinger Schlossparks durch den Neubau bzw. die Erweiterung des Geratriezentrums.

Foto: www.liesingerpark.at

Visualisierung des Bauvorhabens.

Visualisierung: www.liesingerpark.at
Wien - In Liesing hat sich eine Bürgerinitiative ( www.liesingerpark.at ) gegen den Neubau eines Geriatriezentrums in der derzeit geplanten Größenordnung formiert. Befürchtet wird die Zerstörung des Liesinger Schlossparks. Laut der Bürgerinitiative soll am 5. Oktober im Wiener Gemeinderat der Beschluss der Flächenwidmung für den geplanten Neubau erfolgen.

"Geriatrieghetto"

Demnach beabsichtigt der Wiener Krankenanstaltenverbund ab 2007 ein fünfgeschossiges Geriatriezentrum zu errichten und den derzeitigen Bettenstand von 250 auf 336 stationäre und 50 tagesstationäre Plätze zu erweitern. Die Liesinger Initiative kritisiert, dass damit eine kleinere, in die Wohngemeinde integrierte Lösung durch ein "Geriatrieghetto" ersetzt werde.

Mit der Errichtung dieses "völlig überdimensionierten Projekts" würde auch eine der letzten Grünzonen im Zentrum von Liesing, eine historisch gewachsene Parklandschaft, die laut Baumkataster des Stadtgartenamtes einen immensen Wert darstellt, zerstört. Laut der Bürgerinitiative soll rund ein Drittel des Parks verbaut werden. Ein Gutteil der Baumriesen müsste gefällt werden.

Verkehrsinfarkt

Eine in Aussicht gestellte Neubepflanzung an der Stelle des bisherigen Geriatriezentrums könne die ökologische Funktion der gewachsenen Parklandschaft nicht annähernd ausgleichen. Kritisiert wird auch, dass auf Grund des Bauprojekts auf den Liesinger Brauerei-Gründen und der geplanten Vergrößerung des Geriatriezentrums ein Verkehrsinfarkt im Zentrum von Liesing drohe.

Demgegenüber fordert die Bürgerinitiative einen Neubau bzw. Umbau des Pflegeheims Liesing am bisherigen Standort nach modernen geriatrischen Konzepten, die Öffnung und Erhaltung des Schlossparks sowie die Einbindung des Pflegeheims in ein ganzheitliches, lebendiges Parknutzungskonzept. Unterschriften ermöglicht die Initiative auch über die eigene Homepage: www.liesingerpark.at . (red)