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Foto: AP/ SANDRO CAMPARDO
Graz - In der Vorwoche soll eine Lehrerin in Oberösterreich einen aggressiven Schüler mit Füßen getreten, am Mittwoch ein Kind in einer Volksschule in Wien-Meidling randaliert haben - die jüngsten Vorfälle zeigen, dass Aggression und Gewaltbereitschaft offenbar Begleiterscheinungen im pädagogischen Alltag sind. Dem Thema "Gewalt - Prävention und Intervention" widmet sich die "1. Steirische Fachtagung für angewandte Psychologie in der Pädagogik" am Samstag in Graz.

Die Vorfälle machten deutlich, welchem psychischen Druck Schüler und Lehrpersonal gleichermaßen ausgesetzt sind, erklärte der Berufsverband der österreichischen Psychologen (BÖP) in einer Aussendung. Gewalt unter Schülern würde ein rasches Eingreifen in "explosiven sozialen Situationen" erfordern, Lehrer könnten nicht einfach zuschauen und warten, etwas passiert. Der Frage, wie man impulsives Handeln und Kontrollverlust verhindern könne, soll unter anderem bei der Fachtagung diskutiert werden.

Wichtig sei, dass Lehrer bereits im Vorfeld Methoden lernen, wie sie im Ernstfall in solchen Situationen adäquat reagieren können, so der BÖP. Themen wie Gewaltprävention und Förderung von sozial kompetentem Verhalten bei Kindern und Jugendlichen sollten wesentlicher Bestandteil in der pädagogischen Ausbildung sein. Die Kenntnis, wie Aggression entsteht und welche Bedürfnisse dadurch zum Ausdruck kommen, trage dazu bei, nicht reflexartig zu reagieren. (APA)