Salzburg - Die freie Theater-Szene in Salzburg klagt über permanent sinkende Budgets. Wie bei einer Pressekonferenz der "IG Freie Theaterarbeit" am Mittwoch Vormittag in Salzburg bekannt gegeben wurde, ist der Subventions-Anteil für die freie Kultur im Kultur-Budget des Landes Salzburg in den Jahren 2003 bis 2006 von 33,9 auf 26,7 Prozent gesunken. Statt 5,2 Mio. Euro (2003) gibt es für die gesamte freie Kultur nur noch 3,8 Mio. Euro (Voranschlag 2006). Im selben Zeitraum ist der Subventions-Anteil der so genannten "Großen 8" (Festspiele, Landestheater, Mozarteum Orchester, Musikschulwerk, SMCA, MdM, Freilichtmuseum und Burgen und Schlösser) von 66,1 auf 73,3 Prozent gestiegen.

Innerhalb der freien Kultur gibt es relativ etablierte Häuser wie Schauspielhaus, Literaturhaus, Rockhouse, ARGEkultur, Szene Salzburg oder die Internationale Sommerakademie. Für diese mittlerweile institutionalisierten Kulturvereine ist die öffentliche Unterstützung relativ konstant geblieben. Für die wirklich freien, also nicht-institutionalisierten Kultur-Träger ohne eigene Spielstätten und Verträge ihrer Mitarbeiter sei die Situation aber dramatisch, wie Thomas Randisek vom Dachverband Salzburger Kulturstätten erklärte: "2000 standen zum Beispiele den freien Tanz- und Theatergruppen noch 208.000 Euro zur Verfügung, 2005 waren es nur noch 149.000. Wir fordern vom Land eine Anhebung auf das Niveau von 2000 plus zehn Prozent zum Ausgleich der Inflation."

Rund 25 bis 30 Gruppen

"Salzburg hat nach Wien und Graz die lebendigste Theater-Szene, rund 25 bis 30 Gruppen produzieren regelmäßig", erläuterte Sabine Kock, Geschäftsführerin der IG Freie Theaterarbeit. "Aber ich mache mir ernste Sorgen, wenn die lokale Kulturpolitik nicht umdenkt, dann wird Salzburg den Anschluss an Wien und Graz endgültig verlieren, dann werden viele Gruppen abwandern oder aufhören".

Die Lage in der Stadt sei deutlich besser, da gebe es gute Ansätze. Dem für Kultur zuständigen Landeshauptmann Stellvertreter Othmar Raus (S) fehle aber jeder kreative Ansatz, die Wertschätzung der freien Kultur tendiere gegen Null, so die Vertreter des Dachverbandes und der IG Freie Theaterarbeit. (APA)