Paris - Nach monatelangem Streit hat die französische Nationalversammlung den Weg für die mehrheitliche Privatisierung des Gasversorgers Gaz de France (GdF) frei gemacht. Mit den Stimmen der bürgerlicher Mehrheit nahmen die Abgeordneten am Mittwoch den entsprechenden Artikel des Energiegesetzes an. Endgültig verabschiedet werden soll das Gesetz am kommenden Dienstag. Die Gewerkschaften kündigten dazu Proteste an.

Die Privatisierung soll den Weg zur Fusion von GdF mit dem privaten Suez-Konzern ebnen. Das Vorhaben ist äußerst umstritten, zumal der französische Staat sich vor zwei Jahren gesetzlich verpflichtet hatte, mindestens 70 Prozent an GDF zu behalten.

Frankreichs Regierungschef Dominique de Villepin hat sich massiv für den Zusammenschluss von GdF und Suez eingesetzt und argumentiert, dadurch entstehe ein weltweit wettbewerbsfähiger Energieriese. Beobachtern zufolge will Villepin mit der Fusion aber vor allem eine Übernahme von Suez durch den italienischen Konkurrenten Enel verhindern. Die Opposition befürchtet, dass dadurch höhere Energiepreise auf die Verbraucher zukommen. (APA/AFP/Reuters)