Do & Co wird täglich mehr als 30.000 Menüs liefern.

Foto: Do & Co
Wien - "Gutes Catering ist die simpelste Art, Image zu gewinnen", weiß Do&Co-Chef und Mehrheitseigentümer Attila Dogudan. Für ihn war es eine "ganz besondere Chance", als dieser Tage mit Turkish Airlines ein 50:50-Jointventure abgeschlossen wurde. Do&Co wird ab Anfang nächsten Jahres das gesamte Catering der türkischen Airline übernehmen. Das sind täglich mehr als 30.000 Menüs und jährlich bis zu 14 Mio. Speisen.

Konkret kaufte Do&Co die Assets des bisherigen Turkish-Airlines-Caterers Usas, "vom Kochlöffel bis zum Lkw", und übernahm 1400 Mitarbeiter. Außerdem wurden dessen neun Standorte in der Türkei (Istanbul - Atatürk und Sabiha Gökcen -, Ankara, Antalya, Izmir, Bodrum, Trabzon, Dalaman und Adana) erworben. Darüber hinaus wird Do&Co auch jene 30 Airlines mit Essen beliefern, die bisher Kunden von Usas waren. Turkish Airlines ist seit 2002 ab Wien und Mailand Do&Co-Kunde.

Sprachkenntnisse von Vorteil

Zum nunmehrigen Gemeinschaftsunternehmen kam es, weil zwei vorangegangene Catering-Ausschreibungen annulliert wurden. Zugute kamen Dogudan sicher "meine Sprachkenntnisse und ein Grundvertrauen". Turkish Airlines sahen, "wie sich Konkurrenten, etwa Emirates, Singapore Airlines oder Qatar Airways, mit Essen überbieten, und wollten sich daher auch profilieren. Und als Zirkusfirma, wie wir sind, haben wir das Unmögliche möglich gemacht", gesteht Dogudan.

Die mehrheitlich börsennotierte, profitable Turkish Airlines ist mit derzeit 14 Mio. Passagieren größer als die AUA (2005: zehn Mio. Passagiere). Beide Airlines kommen auf über 100 Flugzeuge. Die Türkei ist aber mit einem rund zehnprozentigen Wirtschaftswachstum ein absoluter Wachstumsmarkt. Davon sollte auch der neue Partner profitieren, der bis 2010 130 Flugzeuge und 22 Mio. Passagiere erwartet. Dogudan prophezeit dem Jointventure einen jährlichen Umsatzschub von 50 bis 100 Mio. Dollar, wodurch sich der eigene Umsatz auf 230 Mio. Euro fast verdoppeln werde. Turkish Airlines wird in zwei Jahren der Star Alliance beitreten. (Claudia Ruff, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 27.9.2006)