"ORF-Entpolitisierung eine Schimäre"
Die jüngsten ORF-Wahlen, die den SPÖ-nahen Alexander Wrabetz durch eine von SPÖ, BZÖ, FPÖ und Grünen getragene Regenbogenkoaltion an die Spitze des ORF gebracht haben, hätten gezeigt, "dass die ORF-Entpolitisierung eine Schimäre ist". Für Bergmann sei es jedenfalls besser SPÖ-Klubobmann Josef Cap sitzt im ORF-Stiftungsrat, "als einer, der vor Entscheidungen erst Cap anrufen muss". Politiker könnten dann nicht mehr verdeckt ungenierte Forderungen stellen, sondern müssten offen argumentieren.
Die unter ÖVP und FPÖ bzw. BZÖ abgeschaffte geheime Wahl des ORF-Chefs sollte laut Bergmann wieder eingeführt werden. "Da muss ein Stiftungsrat keine negativen Konsequenzen fürchten, wenn er auf parteipolitische Zurufe nicht reagiert." Ein Fehler im System sei auch, dass Stiftungsräte nach Landes- oder Bundeswahlen ausgetauscht werden können. "Sie sollten für eine Amtszeit von drei bis vier Jahren bestellt werden. Das würde dem ORF Planungssicherheit und den Räten Unabhängigkeit geben."
"ORF ist keine Gurkerlfabrik
Als "blanken Unsinn" sieht Bergmann laut "Kurier" das Durchgriffsrecht des Generaldirektors. "Der ORF ist ja keine Gurkerlfabrik, sondern lebt von der Kreativität der Mitarbeiter. Ich bin darum für unabhängige, eigenverantwortliche Direktoren." Reformen wünscht sich der VP-Stiftungsrat auch bei der Wahl der Direktoren.
"Drittel des Führungsteams nicht qualifiziert"