Madrid/London - Die spanische Bankengruppe Santander expandiert im Geschäft mit Auto-Finanzierungen über den Atlantik. Wie die größte Bank der Euro-Zone am Montag mitteilte, übernimmt sie für 651 Mio. Euro 90 Prozent an dem US-Autofinanzierer Drive Financial Services.

Der Großteil des Anteilspakets stammt vom britischen Konkurrenten HBOS, dem Santander 465 Mio. Dollar (363 Mio. Euro) für 64,5 Prozent an Drive zahlt. Durch den Zukauf erwartet die spanische Bank einen zusätzlichen Gewinn je Aktie im Jahr 2007 von 1,5 Prozent.

Sinnvoller Schritt

Analysten werteten den Schritt als sinnvoll, wenngleich er nicht überzubewerten sei. "Es ist keine große Sache. Es ist Teil der Strategie, das europäische Netzwerk mit kleineren Verbraucherkredit-Geschäften zu stärken", sagte Ignacio Ulargui, Analyst bei der ING Financial in Madrid. Santander ist für kräftige Zukäufe bekannt. Jüngst hatte die Bank für 2,4 Mrd. Dollar rund 20 Prozent an der US-Bank Sovereign erworben. Vor zwei Jahren übernahm sie die britische Abbey für 15 Mrd. Dollar.

Drive bietet vor allem Autofinanzierungen für Kunden mit einem höheren Risiko. Das Unternehmen ist in Dallas ansässig, in 35 Bundesstaaten aktiv und arbeitet mit mehr als 10.000 Händlern zusammen. Es hat etwa 600 Mitarbeiter. (APA)