Gemeinsame Fertigung
Später soll den Angaben zufolge eine gemeinsame Fertigung von Kleinwagen geprüft werden. Grund: Über 70 Prozent des Umsatzes macht Chrysler mit Pick-Ups, Geländewagen und Minivans, die von der amerikanischen Kundschaft wegen der hohen Benzinpreise immer weniger gekauft werden. Chrysler fehlen Benzin sparende Personenwagen. Nachdem DaimlerChrysler aber bei den einstigen asiatischen Verbündeten Mitsubishi und Hyundai ausgestiegen ist, haben diese kaum noch Interesse an der gemeinsamen Entwicklung und Produktion von Personenwagen. Deshalb musste Zetsche einen neuen Partner suchen.
Der 1997 gegründete chinesische Hersteller Chery in Wuhu in der Provinz Anhui ist bereits Kunde von DaimlerChrysler und kauft Tritec Motoren, die der Konzern zusammen mit BMW in Brasilien baut. Im vergangenen Jahr verkaufte Chery 189.000 Autos. Der Marktanteil in China lag bei fünf Prozent. Im ersten Halbjahr dieses Jahres exportierte Chery 13.548 - was 20 Prozent aller chinesischer Autoexporte ausmachte. Als erster Autoproduzent Chinas ist er Gemeinschaftsunternehmen im Iran, in Malaysia und Ägypten eingegangen.
Im DaimlerChrysler-Konzern gilt das Projekt nach "Spiegel"-Informationen jedoch als umstritten. Kritiker wenden ein, es sei fraglich, ob die Autos aus China die nötige Qualität erreichen. Auch mit diesem neuen Partner bleibe Chrysler ein Sanierungsfall, der den Konzern belaste. Zetsche, der die US-Tochter mit den Marken Chrysler, Jeep und Dodge mit hartem Sparkurs saniert hatte, räumte bereits eine Mitverantwortung für deren erneute Talfahrt ein.
Zielsetzung
In der Branchenzeitung "Automobilwoche" bekräftige die Konzernchef jedoch das Renditezeile für das Jahr 2010 von fünf Prozent: "Dieses Ziel haben wir uns vergangenes Jahr gesetzt. Und es gibt keinen Grund, es zu verändern." Bei Chrysler gehe es jetzt darum Produktivität und Qualität zu verbessern. Auch für die Mercedes Car Group bestätigte Zetsche die Prognose, 2007 eine Umsatzrendite von sieben Prozent zu erzielen.