Seit Langem liefert uns Internet

tausende Radiostationen frei Haus, aber ihre Nutzung ist meist sporadisch, weil sie an den PC gebunden ist. Mit eigenen Internetradios wäre die Zeit für eine Online-Renaissance des Radios reif, und der Hersteller Terratec probiert es mit dem "Noxon iRadio" (199 Euro), das sich als "richtiges" Radio für Küchen oder Arbeitszimmer anbietet. Der Retrolook (à la Tivoli) suggeriert: so einfach wie eben ein Radio.

Foto: Terratec

Diesen Eindruck bestätigte

die erste Inbetriebnahme. Idealerweise ist der Haushalt oder das Büro mit einem Wi-Fi-Netz (Wireless Lan) ausgestattet, dann kann das iRadio überall aufgestellt werden, wo Wi-Fi-Empfang ist; aber auch ein Kabelanschluss an das Internet ist möglich. Ich habe es nicht gestoppt, aber in weniger als zehn Minuten und ohne einmal in das Handbuch zu sehen, tönte Ö1 aus dem Lautsprecher des iRadios. (Das ist natürlich nicht der Witz an der Sache, aber irgendwo muss man ja anfangen.)

Foto: Terratec

Nach dem Einschalten konfiguriert sich

das Noxon iRadio selbsttätig: Es findet das drahtlose Netz, zeigt die gefundenen drahtlosen Netze an und macht dann ähnlich wie ein neuer TV-Schirm am Kabelnetz einen "Sendersuchlauf" mithilfe einer Internet-Radiodatenbank. Das bringt einige tausend Sender automatisch auf das eingebaute Radiodisplay, die nach Ländern oder Sendeformaten (Musikrichtungen, News etc.) sortiert sind. Die Bedienung erfolgt entweder über das Menü, quasi nach PC-Art, oder eben wie man es von einem Radio gewohnt ist: mit Stationstasten, Fernbedienung oder Sendersuchlauf von einem zum nächsten "Sender".

Foto: Terratec

Darüber hinaus hat das iRadio

noch eine Menge von Funktionen, wie Wiedergabe von MP3-Musik vom PC/Mac, aber hier wird's komplizierter und das Handbuch unvermeidlich; PC- und Mac-Software dafür wird mitgeliefert. Für die Stereoanlage hat Noxon schon vor einiger Zeit einen Internet-Tuner vorgestellt, das ähnlich einfach zu bedienende Noxon 2 Radio (siehe Bild - Personal Tools, 17. Dezember 2005). (Helmut Spudich, DER STANDARD, Printausgabe vom 23./24.9.2006)

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