Das Blickfeld

durch die Heckscheibe wird halbiert, wenn das Dach zwecks Öffnens nach hinten geschoben wird.

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Das ist

ein handfester Vorwurf an Porsche, wenn es um den neuen Targa geht. Dann könnte man sich noch über zu kleine Sonnenblenden mokieren. Ansonsten? Wahrscheinlich schlicht der perfekte, weil perfekt schöne Sportwagen. Ein Glaskuppel auf breiten Schultern/Radkästen und vorn das klassische Neunelfer-Gesicht, in der Modulation Nummer sechs (Code: 997).

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Nun könnte man

Sportwagen per se infrage stellen. Doch Faktum ist, dass der Stuttgarter Hersteller das zwölfte Jahr in Folge Rekorde bei Absatz und Gewinn schreibt und der derzeit profitabelste Fahrzeugproduzent der Welt ist. Die Nachfrage nach hochmotorisierten Skulpturen ist ungebrochen.

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Der Targa

ist Teil der Porsche-Geschichte (siehe "Wissen" weiter unten), eigentlich ein ungewollter Bastard zwischen Coupé und Cabrio, aber wie so oft, wenn Gesetzeszwang Designer zu Höchstleistungen antreibt.

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Die Zeichensprache

wird dabei wieder machohafter: Porsche baut den breiten Targa nur mehr mit Allradantrieb. Das hat vor allem Marketinggründe - abgesehen davon, dass der Antrieb in ambitioniert gefahrenen Kurven vorbildlich die Drehmomente verteilt und so den Wagen beeindruckend in der Spur hält.

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Porsche Austria

will vom "Allwetter-Cabrio" 70 Stück im nächsten Jahr absetzen, was einem Fünftel aller Elfer-Verkäufe entspräche.

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Die mehr

als fünfzig Kilogramm schwere Dachkuppel wird von Magna CTS als Komplettmodul geliefert und im Werk Zuffenhausen innerhalb eines Bandtaktes auf die Karosserie gesetzt. Das Dach besteht aus Verbundscheiben (Glas und Kunststoff).

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Der vordere Teil

lässt sich per Handschalter 50 Zentimeter in Richtung Heck fahren. Die maximale Öffnung klafft knapp einen halben Quadratmeter auf, in etwa das Doppelte des herkömmlichen Carrera-Schiebedaches. Die Heckscheibe lässt sich aufklappen, so kann (etwas) Gepäck auf die Katzensitze im Fonds geladen werden.

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Die Konstruktion

wurde um zwei Kilo abgespeckt (im Vergleich zum Vorgänger), nicht zuletzt um den Schwerpunkt zu senken und die Kurvenlage zu verbessern.

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Die Motorenauswahl

ist bekannt: Man wählt zwischen Targa 4 mit 3,6-Liter-Sechszylinder-Boxer und 325 PS sowie dem Targa 4S mit 3,8-Liter-Maschine und 355 PS. Ersterer schafft den Sprint von null auf hundert km/h in 5,3 Sekunden, Zweiterer in 4,9.

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Der "normale" Targa

muss einem mindestens 112.600 Euro wert sein, der S 123.800. Die Tiptronic-Automatik kostet 3500 Euro extra. Der Verkauf startet am 4. November.

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Ein Erklärung fehlt noch:

Das Dach wird deswegen nicht weiter nach hinten geschoben, weil es sonst zu sehr aus dem Motorraum ins Cockpit hineinbrüllen würde. Die neuen Porsche-Käuferschichten halten das vielleicht nicht aus. (Leo Szemeliker, AUTOMOBIL, 22.9.2006)

Link
Porsche

>>>Wissen

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Geschützter Schild

Das italienische "targa" heißt auf Deutsch "Schild" oder "Platte". Eines der wichtigsten italienischen Langstreckenrennen war die "Targa Florio" (1906 bis 1977) über die Bergstraßen Siziliens. 1965 brachte Porsche den ersten 911 Targa auf den Markt, ein Cabrio mit einem Überschlagbügel, zu dem die Stuttgarter von den amerikanischen Sicherheitsgesetzen gezwungen wurden.

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Der Name

wäre schnell auch zum Gattungsbegriff für "Sicherheitscabrios" geworden, wenn Porsche ihn nicht rechtzeitig markenrechtlich geschützt hätte. Seit 1969 hat der Targa eine fix montierte Glasscheibe über dem Heck. Auf die Panoramakuppel kam man mit dem Modell 993, dem Vorvorgänger des aktuellen Neunelfer, der den internen Code 997 trägt. Ähnliche Konzepte gab es auch von anderen Herstellern: Chevrolet Corvette, Toyota Supra, Fiat X1/9 etc. (szem)

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