Dem neu bestellten Direktor des ORF-Landesstudio in
Tirol, Kurt Rammerstorfer, dürfte in seiner künftigen Wirkungsstette
ein rauher Wind entgegenwehen. Der Tiroler Landeshauptmann Herwig van
Staa (V) hat seine Ablehnung gegen Rammerstorfer, der wie van Staa
aus Oberösterreich stammt, jedenfalls auch nach dessen Bestellung
nicht aufgegeben. Van Staa hatte sich für seinen Wunschkandidaten
Markus Sommersacher ins Zeug gelegt.
"Bin über dieses Verhalten empört"
"Tirol wurde vom neuen ORF-General Wrabetz schlechter gestellt als
alle anderen Bundesländer. Ich bin über dieses Verhalten empört,"
schimpft der Landeshauptmann nun in der "Tiroler Tageszeitung". "Wir
wollten eine Tiroler Lösung, weil es genug bestens geeignete
Journalisten im Land gibt." Und: "Wenn Rammerstorfers Qualitäten von
Wrabetz derart hoch eingeschätzt werden, wundert mich, warum er ihn
als Hörfunkintendanten in Wien ablöste."
Nicht nur Alexander Wrabetz, sondern auch die Bundes-ÖVP erregt
die Empörung des schwarzen Landesvaters, hatte sich doch
ÖVP-Klubobmann Wilhelm Molterer für den Jobwechsel des amtierenden
Hörfunkdirektors nach Tirol eingesetzt. Van Staa fühlt sich von der
ÖVP und dem schwarzen Freundeskreis im ORF-Stiftungsrat, der mit
Ausnahme des Tiroler Abgesandten Andreas Braun für Rammerstorfer
stimmte, "im Stich" gelassen. Nun müsse Tirol aus eigener Kraft stark
werden: "Wer sich nicht selbst hilft, bleib eben ein Weisenkind", so
van Staa in der "TT".(APA)