Wien - Der österreichische Fußball-Doublegewinner FK Austria plant nach dem Ausstieg von Magna aus dem Betriebsführervertrag im Sommer 2007 die Gründung einer (nicht börsennotierten) Aktiengesellschaft, in die der Profibetrieb mit Kampf- und Amateurmannschaft ausgegliedert werden soll. Diverse Sponsoren, zu denen auch der Magna-Konzern unter Firmenboss Frank Stronach gehören könnte, haben dann nach den Vorstellungen des Austria-Präsidiums die Möglichkeit, sich an der AG zu beteiligen und damit im neu zu schaffenden Aufsichtsrat vertreten zu sein. Das operative Tagesgeschäft wird allerdings von einem Management erledigt.

"Mit diesen Maßnahmen wollen wir unser Ziel erreichen, nämlich dass die Austria wie ein mittelständisches Unternehmen geführt wird", erklärte Manager Markus Kraetschmer und betonte, "dass unter diesen Voraussetzungen auch Frank Stronach mit Magna ein Teil des neuen Konzepts sein könnte."

Austria-Präsident Peter Langer wies allerdings darauf hin, dass es sich nicht um ein Vorhaben handle, "das tausendprozentig am 1. Juli 2007 in die Tat umgesetzt wird. Dazu fehlen noch viele administrativen Schritte." So müssen die Pläne des Austria-Präsidiums, das am Donnerstagnachmittag mit Langer, Kraetschmer, den beiden Vizepräsidenten Peter Pelinka und Andreas Rudas sowie dem stellvertretenden Verwaltungsrats- Vorsitzenden Kurt Heindl im Horr-Stadion ohne Magna-Beteiligung tagte, unter anderem noch auf der Generalversammlung des Vereins eine Mehrheit finden.

Mit der Höhe des Gesamtkapitals der Aktiengesellschaft hat man sich bei der Austria ebenso noch nicht genauer beschäftigt wie mit der Höhe der Summe, die ein potenzieller Sponsor für einen Kapitalanteil bezahlen müsste. "Das ist der siebente Schritt, wir sind erst beim zweiten", sagte Langer.

Ein weiterer wichtiger Bestandteil für die wirtschaftliche Zukunft der Austria ist auch der Bau eines neuen Stadions in Rothneusiedl - diesbezüglich sind den Vereinsverantwortlichen allerdings die Hände gebunden. "Das ist eine Sache zwischen der Stadt Wien und Magna, wir befinden uns da in einer Warteposition", erklärte Kraetschmer.

Neben finanziellen Themen kam auf der Präsidiumssitzung auch der sportliche Bereich zur Sprache. "Wir haben mit Peter Stöger und Frenkie Schinkels über die sportliche Situation und mögliche Perspektiven gesprochen und einen Bericht bekommen, der uns zufrieden gestellt hat. Wir wollen weiterhin mit dem Weg, auf junge Österreicher zu setzen, Erfolg haben", meinte Langer, gab aber auch zu, dass eine Trainerentlassung nicht in den Kompetenzbereich des Präsidiums fällt. "Von uns ist in den letzten 10 Tagen nie eine Trainerdiskussion geführt worden, weil wir wissen, dass das ausschließlich die Entscheidung des Betriebsführers ist."

Eine Rückkehr von Herbert Prohaska zu seinem Stammverein ist laut Langer derzeit kein Thema. "Ich habe mit ihm vor drei, vier Wochen ein persönliches Gespräch geführt. Auf Grund seiner derzeitigen beruflichen Verpflichtungen ist es nicht möglich, dass er zur Austria kommt." (APA)