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Wien - Statt "Frauen an den Herd" sollen Frauen verstärkt in Spitzenfunktionen gelangen. Dieser Forderung verliehen die Grünen Montag Nachmittag mit einer Kletter-Aktion auf den Flakturm Nachdruck. Mehrere grüne Bergsteigerinnen erklommen die Wände und entfalteten an der Spitze angelangt ein Transparent mit der Aufschrift "Frauen an die Spitze". Die stellvertretende Klubobfrau Madeleine Petrovic forderte ein unabhängiges Frauenministerium. Frauenfeindliche Position Sickls Die Grünen kritisieren vor allem die Frauenpolitik der Regierung. Frauen seien in vielen gesellschaftlichen Bereichen kaum vertreten. Sozialministerin Elisabeth Sickl (F) wird vorgeworfen, gesetzliche Maßnahmen zur Förderung von Frauen in Spitzenpositionen und zur stärkeren Repräsentanz von Frauen in Politik, Wirtschaft und Wissenschaft abzulehnen. Die Situation werde sich aller Voraussicht nach also noch verschlechtern. Zahlen lügen nicht Etwa 52 Prozent der Bevölkerung seien Frauen. Sie leisteten zwei Drittel der für die Gesellschaft notwendigen Arbeit, verdienten aber im Mittel um rund 44 Prozent weniger als Männer und besitzen nur zehn Prozent des Vermögens. In wesentlichen Entscheidungsgremien Österreichs würden zwischen null und zehn Prozent Frauen sitzen, bemängelt die Umweltpartei. Forderungen Als Forderungen präsentierten die Grünen die Erfüllung der 50-Prozent-Quote für Frauen in allen Spitzenfunktionen, Entscheidungsgremien und Chefetagen, ferner die volle Gleichberechtigung von Frauen in allen gesellschaftlichen Bereichen, den Abbau der traditionellen Geschlechterrollen sowie die Überprüfung aller Gesetzesvorhaben auf ihre geschlechtsspezifischen Auswirkungen. Kritik wird auch am Karenzgeld für alle geübt, das ein Bonus für Kinderbetreuung sei, die praktisch ausschließlich von Frauen erwartet werde. Mit der Entkoppelung aus dem Arbeitsrecht und dem Versicherungssystem würden Frauen aus dem Arbeitsmarkt gedrängt, der Kündigungsschutz und erworbene Rechtsanspruche wie der auf Arbeitslosengeld nach der Karenz in Frage gestellt. (APA)