Die ÖIAG wollte diese Meldung am Montagabend nicht kommentieren. "Wir geben zu Aufsichtsratssitzungen keine Inhalte oder Details bekannt", sagte eine ÖIAG-Sprecherin lediglich. Ein Detail verriet sie aber doch: "Ein strategischer Partner (für die AUA) ist kein Thema".
"Angespannte Kapitallage"
Angesichts der "angespannten Kapitallage" der AUA soll ÖIAG-Vorstand Peter Michaelis bereit sein, Tabus zu brechen, so das Blatt unter Berufung auf das "Umfeld der Staatsholding". Konkret überlegt werde der Einstieg eines oder mehrerer Partner. Einzige Vorgabe: Ein Totalverkauf der AUA kommt nicht in Frage. Die Eigenständigkeit der rot-weiß-roten Fluglinie und des Headquarters in Österreich müsse erhalten werden, wie dies der seit Mai amtierende AUA-Chef Alfred Ötsch wiederholt angekündigt hatte. Gleichzeitig solle der AUA ein finanzstarker Aktionär zur Seite gestellt werden.
Als möglicher Partner werde immer öfter Air France genannt. Zusammen mit der vor zwei Jahren übernommenen niederländischen KLM bildet Air France die größte Fluggesellschaft Europas. Die Franzosen hätten gegenüber der - oft als logischer Retter gesehenen - Lufthansa Vorteile: Air France verzeichnet trotz hoher Kerosinkosten gute Gewinne und verfügt über kein ausgeprägtes Osteuropa-Netz. Zudem würden die Franzosen die AUA ihrem derzeitigen Ost-Partner, der tschechischen CSA, die hohe Verluste schreibt, vorziehen.