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Foto: AP/Endlicher
Wien - Eine bessere Ausbildung von Jugendlichen in den Pflichtschulen fordert die Bundessparte Gewerbe in der Wirtschaftskammer (WKÖ). Derzeit habe nicht jeder angehende Lehrling die dafür notwendigen Voraussetzungen, hieß es am Montag bei einer Pressekonferenz vom Gewerbe-Lehrlingsbeauftragten Franz Winkelbauer gemeinsam mit dem Lehlingsbeauftragten der Bundesregierung Egon Blum.

Die Lehre könne von den inhaltlichen Anforderungen her keine "letzte Alternative" zur Schule sein, so das Gewerbe. Lehrvertragsreife Jugendliche werden von Gewerbe- und Handwerksunternehmen gerne in eine Lehre genommen. Lehrvertragsreif sind Jugendliche dann, wenn sie die 4 Grundrechnungsarten ohne Taschenrechner beherrschen und wenn sie sich mündlich und schriftlich auf Deutsch angemessen ausdrücken können. Voraussetzungen sind weiters entsprechendes soziales Verhalten wie z.B. Umgangsformen und Teamfähigkeit, Motivation, Eigenverantwortung und handwerkliches Geschick für den jeweiligen Beruf.

Hauptausbildner

Die Gewerbebetriebe seien Hauptausbildner von Absolventen der Pflichtschule. Zeit für Deutsch- und Mathematikunterricht bleibe in einer Bäckerei, auf einer Baustelle oder in einer Kfz-Werkstätte keine. Der Kunde will sein Produkt oder seine Dienstleistung freundlich erhalten und dies möglichst rasch.

Weiters fordert das Gewerbe mehr und verstärkte Berufsinformationen in den Schulen gemeinsam mit den Eltern und eine Verbesserung der guten Kooperation zwischen Schule und Wirtschaft.

Das österreichischen Gewerbe mit knapp 600.000 Beschäftigten bildet mit fast 60.000 Lehrlinge fast die Hälfte aller Lehrlinge österreichweit aus. Jeder 9. Gewerbe-Mitarbeiter ist derzeit ein Lehrling. Im Vergleich dazu ist im Handel nur jeder 24. Beschäftigte ein Lehrling, in der Industrie nur jeder 28. Beschäftigte. Insgesamt arbeiteten in Österreich im Vorjahr in knapp 300.000 Unternehmen fast 3 Mio. unselbstständig Beschäftigte, davon mehr als 120.000 Lehrlinge. (APA)