Klagenfurt – Jörg Haider drängt weiter auf den Verkauf der 12-Prozent-Anteile an der Hypo Group Alpe Adria. Den Verkauf versuchte das BZÖ vorige Woche bei einer Aufsichtsratssitzung der Landesholding, die die Hypo-Anteile verwaltet, überraschend (mithilfe des abtrünnigen ÖVP-Aufsichtsrates Franz Farkas) durchzudrücken. Das scheiterte aber an der interimistisch den Vorsitz führenden SPÖ-Chefin Gaby Schaunig. Auch die ÖVP ist dagegen. Für Montag war erneut ein Anlauf geplant, diesmal zog Landesholding-Aufsichtsratschef Dietmar Schwarzenbacher, dem gute Verbindungen zu Haider (die er dementiert) nachgesagt werden, die Reißleine. Die Sitzung fand nicht statt. Begründung: Es bestünden "rechtliche Unklarheiten". Seit Montag ist das neue Landesholding-Gesetz in Kraft. Dieses sieht eine neue Zusammensetzung des Aufsichtsrates vor und würde die bisherige Dominanz der Orangen beenden. Derzeit gibt es aber weder eine neue Satzung noch neue Aufsichtsräte. Nun wird gerätselt, warum Haider die Hypo-Anteile so eilig verscherbeln will. Sein Stellvertreter Martin Strutz deutete einen Grund an. Ein Verkauf würde derzeit rund 300 Mio. Euro bringen. Damit könne ein Teil der Wandelschuldanleihe vor dem Hypo-Börsengang 2008 getilgt werden. Dies wäre nur dann zwingend nötig, wenn etwa einer der instutionellen Anleger sein Geld vorzeitig zurückverlangt – oder das Land dringend fisches Geld braucht. (Elisabeth Steiner, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 19.9.2006)