Martin Maier setzt dafür auf die USA: "Schwindende Inflationsängste und ein moderater Notenbankchef Ben Bernanke, der ein Ende des Zinserhöhungszyklus in Aussicht gestellt hat, unterstützen sowohl Zinsen als auch Aktien." Er rät, generell Positionen bei den aktuell höheren Zinsniveaus in Anleihen aufzubauen: "Wir sind bullish auf US- Zinsen, insbesondere auf US-Mortgages, aber vorsichtig bei Industrieanleihen - dort wird weiter abgebaut."
Risikocheck
Anleger sollten im Herbst einen allgemeinen Risikocheck durchführen, der die Liquiditätsversorgung für den Notfall, die Pensionsvorsorge und das Depot umfasst, meint Andreas Witzani, Geschäftsführer der Volksbanken Kapitalanlage. Dort ist es Ziel, so Witzani, in Aufschwungphasen in den Aktienmärkten möglichst dabei zu sein, sowie in Abschwungphasen in den Rentenmarkt oder den Geldmarkt umzuschichten und somit Kursverluste abzufangen.
"Sinnvoll für den Aufbau eines Depots ist das Multi-Asset-Portfolio: Dabei handelt es sich um einen Fonds mit Absolute-Return-Charakter, der in alle wesentlichen Anlageklassen investiert. Der Risikominimierung wird dabei Vorrang vor Ertragsmaximierung gegeben", erläutert der Volksbanken KAG-Geschäftsführer. Die Volksbanken selbst sind derzeit im pazifischen Raum zulasten der europäischen Märkte übergewichtet.
Gipfel erreicht
Die US-Notenbank Fed hat den Zinsgipfel für Geldmarktanlagen erreicht, erläutert Achim Stranz, Chief Investment Officer bei AXA Investment Managers Deutschland das aktuelle Umfeld: "Die Europäische Zentralbank wird nur noch zwei weitere Schritte machen und die Bank of Japan erhöht die Zinsen langsamer als erwartet." Vor diesem Hintergrund, so Stranz, werden Anleihen mit langer Laufzeit jetzt erstmalig seit längerer Zeit wieder attraktiv: "Anleger sollten die Duration verlängern; bei Unternehmensanleihen und High Yields empfehle sich eine defensivere Position, "denn wir erwarten steigende Ausfallraten", warnt der AXA-Anlageexperte.
Aktien, so Stranz, sind noch attraktiv bewertet: "Die Betonung liegt auf 'noch' - bestehende Positionen sollten gehalten werden, aber mit engen Stopp-Marken versehen werden - für den Fall, dass die wirtschaftliche Abkühlung sich deutlicher als bislang erwartet in den Gewinnen niederschlägt."
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