Heidelberg - Nach einer Magen-Darm-Operation heilen die
Wunden bei einer Bestrahlung mit speziellem Infrarot-Licht wesentlich
besser. Zugleich leiden die Patienten unter weniger Schmerzen, wie
eine Studie der Chirurgischen Universitätsklinik Heidelberg ergab.
Die schonende und wenig aufwendige Behandlung könne außerdem den
Krankenhaus-Aufenthalt verkürzen und damit Kosten senken. Ursache für
den günstigen Effekt dieser Therapie sei vermutlich die bessere
Durchblutung und Versorgung des Wundgewebes mit Sauerstoff.
Schmerzhafte Wundheilung
Generell kann die Wundheilung nach einer Bauchoperation langwierig
und schmerzhaft sein und je nach Schweregrad des Eingriffs bis zu
zwei Wochen dauern. Hinzu können bei 15 Prozent der Patienten
Infektionen kommen, die eine Heilung erschweren. Bereits länger
bekannt ist der positive Einfluss von Wärme und hohem
Sauerstoffgehalt auf die Wundheilung: Wärme verbessert die
Durchblutung, Schmerz erzeugende Substanzen werden durch den
vermehrten Blutfluss weggespült, und der hohe Sauerstoffdruck regt
die Produktion von Proteinen und Zellen an, die den Wunddefekt
verschließen.
Infrarot lindert die Schmerzen
Erzeugt werden die günstigen Bedingungen durch Bestrahlung mit
wassergefiltertem Infrarot-Licht, das dem natürlichen Sonnenlicht
ähnelt. "Die Wärme dringt tief in das Gewebe ein, aber sie erhitzt
oder irritiert die Hautoberfläche nicht", erklärt Studienleiter Mark
Hartel. Die Ergebnisse der Untersuchung mit 111 operierten Patienten
war nach seinen Angaben eindeutig: Alle Testpersonen der
Infrarot-Gruppe klagten über weniger Schmerzen, benötigten weniger
Schmerzmittel und konnten im Durchschnitt zwei Tage früher nach
Hause. Ihre Wunden heilten schneller und besser,
Wundheilungsstörungen traten seltener auf, und auch die kosmetischen
Ergebnisse waren besser als bei der Kontrollgruppe. (APA/AP)