Neue Technologie
Die Industrie ist daher ständig auf der Suche nach neuen Technologien und besseren Systemen. Einen Lösungsansatz entwickelt IBM derzeit unter der Bezeichnung "Millipede" und sucht dabei zwei Vorbilder zu einen, die in diesem Zusammenhang leicht verwundern: die Lochkarte und das Tixoband.
"Es ist ein Wechsel vom Magnetismus hin zur Wärme", umschreibt Wolfgang Singer von IBM Österrreich die neue Technologie. "Millipede" schickt sich an, die große Lücke zwischen Flash-Speicher und (Micro-)Festplatten zu schließen. Während Flash-Speicher zu kostenaufwändig sind, werden Festplatten immer massiver, schwerer und empfindlicher. "Millipede" setzt auf die Erkenntnisse des Rastertunnelmikroskops. Das Grundprinzip ist relativ simpel und mit der früheren Lochkarte vergleichbar, allerdings befinden wir uns heute im Nanometerbereich. Winzige Hebelchen mit einer feinen Spitze aus Silizium - daher auch der Name "Tausendfüßler" - schmelzen feine Löcher in ein Polymer-Medium, das am ehesten mit einem Tixoband verglichen werden kann, um Bits zu schreiben. Dieselben Spitzen kann man auch verwenden, um diese Löcher nachzuweisen, also die Daten wieder auszulesen. Dazu bringt man die Spitze in die Nähe des Polymerfilms und erwärmt sie auf rund 300 Grad Celsius. Während sich bei aktuellen Festplatten der Schreib- und Lesekopf und auch das Speichermedium bewegen, wird beim Millipede-Speicher nur das Medium bewegt.
Hitze statt Magnetismus
"Es bedurfte eines neuen Verfahrens, da Festplatten mit ihrem auf Magnetismus beruhenden Verfahren nicht mehr beliebig klein gemacht werden können", so Singer. Auf der Größe einer Briefmarke hat so beispielsweise die Datenmenge von 25 DVDs Platz.
Diese Entwicklung könnte der richtige Schritt für die weitere Miniaturisierung und den Speicherhunger mobiler Geräte sein und soll schon im nächsten Jahr in den Handel kommen.
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