Glasgow - Die Freizeitdroge Ecstasy kann die innere Uhr des Menschen so stören, dass er dauernd das Gefühl eines Jetlags hat. Zu diesem Ergebnis ist die Psychologin Stephany Biello von der Glasgow University gekommen. Ecstasy soll das Ungleichgewicht der sensiblen innere Uhr durch die Schädigung von serotoninhältigen Zellen hervorrufen. Serotonin überträgt Informationen zwischen den Nervenzellen und spielt eine Schlüsselrolle in der Regulierung des Schlafmusters des Menschen sowie seiner Stimmung, Gedächtnis, Schmerzwahrnehmung, Appetit und Libido. Der entstandene Schaden könnte dauernd sein, da geschädigte Serotoninbahnen sich selbständig nicht mehr regenerieren können. Stephany Biello und ihr Kollege Richard Dafters gingen von den Ergebnissen einer Studie aus, die regelmäßigen Ecstasykonsum mit Stimmungsschwankungen, depressiven Verstimmungen und Schlafstörungen in Verbindung brachte. Alle diese Symptome sind klassische Anzeichen für eine Störung der inneren Uhr. Die Wissenschaftler fanden heraus, dass Ecstasy bei Testpersonen Verhaltensmuster veränderte, die ihre Fähigkeit zur Regulierung der inneren Uhr verloren hatten. Biello zeigt sich besorgt: "Es gibt im Moment viele Ecstasykonsumenten. Wenn sie die Fähigkeit ihre innere Uhr Signalen von außen anzupassen verlieren, kann das in der Zukunft zu ernsten Problemen führen. Symptome wie massive Schlafstörungen können vor allem im Alltag zu Schwierigkeiten führen." (pte)