Salzburg - Nach "Tod" Ulrike Folkerts nimmt heuer noch eine weitere prominente Schauspielerin Abschied vom "Jedermann" bei den Salzburger Festspielen: Buhlschaft Nina Hoss stand heuer zum letzten Mal auf der Bühne auf dem Salzburger Domplatz. Und auch "Gott" Karl Merkatz hört auf. Das sagte der künftige Schauspielchef Thomas Oberender in der Donnerstag-Ausgabe der "Salzburger Nachrichten".

"Es wird 2007 eine revidierte Wiederaufnahme der Jedermann-Inszenierung von Christian Stückl geben, und zwar mit Christian Stückl", sagte Oberender. "Das wird auch Umbesetzungen mit sich bringen und einen anderen Umgang mit dem Stück." Nina Hoss hatte zwei Sommer die Buhlschaft gespielt.

Oberender ließ sich auch schon in das Schauspielprogramm der Festspiele 2007 schauen: Beginnen wird das Programm mit Thomas Bernhards "Ein Fest für Boris". "Bernhard hat es 1975 als Antwort und Reaktion auf 'Jedermann' bezeichnet", sagte Oberender. Außerdem wird im kommenden Jahr Heiner Müllers "Quartett" im Carabinieri-Saal der Residenz produziert. "Merkwürdiger Weise wurde dieser Dramatiker von europaweiter Ausstrahlung noch nie bei den Festspielen aufgeführt", sagte Oberender. Weitere Programmpunkte sind ein Großprojekt mit Luk Perceval auf der Pernerinsel, und zwar in der Art seiner "Schlachten"-Inszenierung.

Zum Young Directors Project werden, der "Überzeugung folgend, dass die großen, das Theater erneuernden, oder verjüngenden Impulse immer von der Arbeit von Kollektiven ausgingen", vier Theatergruppen eingeladen. Sie kommen aus den Niederlanden, Belgien, Italien und Deutschland. (APA)