Foto: Diederichs

Mut kann vieles bedeuten, "aber immer gehört die Bereitschaft zum Wagnis dazu. Wagnis in Extremsituationen und Wagnis im Alltag. Zu den extremen Herausforderungen zählt zweifellos der Widerstand gegen Mächtige", schreibt Irma Hildebrandt im Vorwort ihres Buches "Mutige Frauen". Der Widerstand gegen die Herrschenden hat einigen der vorgestellten Frauen Haft und schweren Kerker gebracht, wie zum Beispiel der Bürgerrechtlerin Bärbel Bohley (geboren 1945) oder Maria Ward (1585 bis 1645), die mit ihren "Englischen Fräulein" schon im 17. Jahrhundert, zur Zeit der Hexenverfolgungen, den Jesuiten den Gehorsam verweigert hat. Wieder andere haben mit ihrer Auflehnung sogar mit ihrem Leben bezahlt, wie die bekannte Widerstandskämpferin Johanna Kirchner (1889 bis 1944) - siehe Porträt - die von den Nazis ermordet worden ist.

Kampf um Frauenrechte

Vorgestellt werden auch unerschrocken und überaus engagierte Kämpferinnen, die sich für die Rechte ihrer Geschlechtsgenossinnen eingesetzt haben: Louise Otto-Peters (1819 bis 1895), Clara Zetkin (1857 bis 1933) - siehe Porträt, Hedwig Dohm (1833 bis 1919) - siehe Porträt - und viele andere. Aber nicht nur die mutigen Taten politisch aktiver Frauen und ihrer Leben werden in diesem fundiertem Werk dargestellt, sondern auch viele mehr oder weniger bekannte Personen aus Kunst, Literatur und Wissenschaft.

Diese Sonderausgabe über 30 Porträts aus fünf Jahrhunderten besticht vor allem durch den erzählenden, Spannung aufbauenden Schreibstil sowie durch gründliche Recherche. Und wenn frau/man diese Geschichten liest, kann es schon vorkommen, dass vor dem inneren Auge ein Film abläuft und vorstellbar wird, wie diese Frauen zu verschiedenen Zeiten gelebt haben. (dabu)