Die Zahlen hat das Innenministerium. Laut der dort geführten Alpenstatistik sind im Zeitraum November 2004 bis Oktober 2005 22 Menschen beim Klettern und Bergsteigen tödlich verunglückt. Davon haben 14 Menschen ihr Leben im Fels, acht auf speziellen Klettersteigen verloren.
Dazu kommen pro Jahr auch noch rund 700 Sportler, die im Krankenhaus landen. Das Profil der Opfer zeigt eindeutig, wer gefährdet ist: Drei Viertel der Verletzten sind Männer im Alter von 20 bis 30 Jahren. "Die Daten aus unserer Freizeitunfallstatistik zeigen, dass Unfälle meist auf Unachtsamkeit zurückzuführen sind und nicht etwa auf Materialfehler", so Rupert Kisser, Bereichsleiter Heim, Freizeit & Sport im KfV.
20 Meter abgestürzt
Jüngstes Beispiel aus Tirol: Ein 19-jähriger Präsenzdiener stürzte am Mittwochabend im Bezirk Kufstein 20 Meter im freien Fall ab, nachdem sein Kletterpartner die Länge des Sicherungsseiles falsch berechnet hatte. Der Soldat schlug auf einem Kiesbett auf und wurde schwer verletzt.
An der Spitze der Rangliste der Unfallursachen stehen jedoch Stürze nach Abrutschen. In der Hälfte aller Fälle ziehen sie Knochenbrüche mit sich, bei einem Drittel sind Prellungen sowie Sehnen- und Muskelverletzungen die Folge. Doch auch scheinbar harmlose Fallhöhen können zu lethalen Verletzungen führen. Wie bei einer 43-jährigen Wienerin, die am Sonntag im Bezirk Neunkirchen auf einem Steig ausrutschte. Zwei Meter fiel die Frau in die Tiefe und kam so unglücklich auf, dass sie noch an der Unfallstelle starb.
Jeder Anfänger sollte einen Kletterkurs besuchen, rät das KfV. Weiters muss die Ausrüstung in einwandfreiem Zustand sein. Zudem empfiehlt es sich, die Routenauswahl an die individuelle Leistungsfähigkeit und Klettererfahrung anzupassen.