Hannover - Frauen sind in der deutschen Wirtschaft und besonders in technischen und naturwissenschaftlichen Berufen trotz politischer Initiativen nur spärlich vertreten. Das Frauen-Forum auf dem Weltingenieurtag in Hannover rief deshalb am Mittwoch Unternehmen und Hochschulen auf, gerade angesichts des Nachwuchsmangels bei Ingenieuren mehr für die Frauenförderung zu tun. Dies gelte auch für das Management der Unternehmen generell. Im oberen Management großer deutscher Unternehmen betrage der Anteil von Frauen nur ein bis zwei Prozent. Ähnlich sehe es aber auch in anderen Industrieländern aus. Bei den Ingenieur- und Naturwissenschaften sei Deutschland hinsichtlich des Frauenanteils trotz eines stetigen Anstiegs "noch heute ein Entwicklungsland", sagte Jutta Saatweber, Leiterin des Frauen-Forums im Verein Deutscher Ingenieure (VDI). An den Hochschulen schwanke der Anteil zwischen 3,5 Prozent in der Elektrotechnik und 20 Prozent bei Bauingenieuren. Suzanne Brainard, Direktorin des Zentrums "Frauen in Wissenschaft und Technik" an der Universität Washington, sagte, auch die US-Wirtschaft habe erkannt, dass Frauen eine größere Rolle für die Technologieentwicklung und das Management spielen könnten. Die Unternehmen könnten nicht länger an dem Potenzial vorbeischauen, dass in 50 Prozent der Gesellschaft schlummere. Weltweite Zusammenarbeit Ingenieurinnen wollen künftig weltweit enger zusammenarbeiten. Deshalb wurde in Hannover zum Abschluss des dreitägigen ersten Weltingenieurtages der Aufbau eines internationalen Netzwerkes für Frauen in technischen und naturwissenschaftlichen Berufen vereinbart. Ein großes Alltagsproblem für Frauen sei in allen Ländern die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. (APA)