Bogotá - Der 2003 verschwundene Gründer der
rechtsgerichteten kolumbianischen Paramilitärs, Carlos Castaño, ist nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft im Auftrag
seines älteren Bruders Vicente umgebracht worden. Die sterblichen
Überreste von drei Leibwächtern Castaños seien bereits ausgegraben
worden, teilte Kolumbiens stellvertretender Generalstaatsanwalt,
Armando Otálora, weiter mit.
Ehemalige Mitglieder der inzwischen weitgehend entwaffneten AUC
hätten gestanden, an der Ermordung teilgenommen zu haben. Nach deren
Aussagen wurde die Leiche Castaños an einem anderen Ort vergraben.
Attentat
Über Jahre hinweg wurde vermutet, dass Carlos Castaño das Attentat
auf sich nur vorgetäuscht habe und sich in die USA oder nach Israel
abgesetzt haben könnte. AUC-Führer, die der Familie Castaño nahe
stehen, hatten jedoch im Gespräch mit dpa vor kurzem betont, er sei
mit Sicherheit tot.
Im Juli 2004 schlossen die AUC ein Friedensabkommen mit der
Regierung von Präsident Alvaro Uribe. Seither legten fast 32 000
AUC-Mitglieder ihre Waffen nieder. Die paramilitärischen Verbände
wurden in den 80er Jahren von Großgrundbesitzern zum Schutz gegen
linksgerichtete Rebellen gegründet. Später verselbstständigten sie
sich jedoch und stiegen auch in das Drogengeschäft ein. (APA/dpa)