New York - Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hat in der Nacht zu Samstag eine Resolution zum Libanon-Krieg verabschiedet. Zuvor hatte das 15-köpfige Gremium tagelang um den Text gerungen. Im folgenden Kernpunkte der Resolution 1701:
  • Gefordert wird ein "vollständiges Ende der Kampfhandlungen". Es müsse auf dem sofortigen Ende aller Attacken der Hisbollah basieren und auf dem unmittelbaren Stopp aller offensiver Militäreinsätze Israels.

  • Eine Truppe von 15.000 zusätzlichen Friedenssoldaten wird ermächtigt, den Waffenstillstand zu stützen. Sie hat ein Mandat, "alle notwendigen Aktionen" zu unternehmen, um dieser Pflicht nachzukommen.

  • Die libanesische Regierung wird aufgerufen, Truppen im Süden des Landes zu stationieren. Der Süden ist bisher von der Hisbollah-Miliz kontrolliert worden. Israel wird im Gegenzug aufgefordert, seine Soldaten aus dem Südlibanon zurückzuziehen, wenn die Kämpfe aufhören. Dies solle parallel zu der Entsendung der libanesischen und der UNO-Truppen erfolgen.

  • Verhängt wird ein Waffenembargo gegen den Libanon. Ausgenommen sind Lieferungen an die libanesische Armee und an UNO-Soldaten.

  • In der Präambel wird die Freilassung der von der libanesischen Hisbollah-Miliz entführten israelischen Soldaten gefordert, und zwar ohne Bedingungen. Die Frage der libanesischen Gefangenen, die in Israel inhaftiert sind, müsse gelöst werden. Die Präambel hat weniger Gewicht als der Kerntext der Resolution.

  • UNO-Generalsekretär Kofi Annan wird aufgefordert, innerhalb von 30 Tagen Vorschläge für die Entwaffnung der Miliz zu erarbeiten. Er wird auch um Vorschläge zur Lösung strittiger Grenzfragen wie der Schebaa-Farmen gebeten. Darüber hinaus solle Annan grundsätzliche Vereinbarungen zwischen Israel und dem Libanon erreichen für einen dauerhaften Waffenstillstand. (Reuters)