NR-Abgeordnete und Grüne Frauensprecherin Mag.a Brigid Weinzinger
Foto: Standard/Matthias Cremer
Am 26. Bundeskongress der Grünen im März 2006 brachten Eva Glawischnig und Brigid Weinzinger unter dem Titel "Vorrang für Frauen auf dem Arbeitsmarkt" einen Antrag ein, den wir hier in gekürzter Form wiedergeben.

Existenzsicherung für Frauen

Ein gesetzlich verankerter Mindestlohn soll kommen und auch für geringfügig und atypisch Beschäftigte Gültigkeit besitzen.
Teilzeitbeschäftigungen sollen aufgewertet werden, um einen leichteren Wechsel zwischen Teil- und Vollzeit zu ermöglichen und bessere Aufstiegschancen zu gewährleisten.
Die Streichung der Anrechnung des PartnerInnen-Einkommens bei der Notstandshilfe soll Frauen eine eigenständige soziale Absicherung garantieren.
Das grüne Pensionsmodell sieht für Frauen eine eigene Pension von mindestens 800 Euro vor.

Frauenbeschäftigung fördern

Mit einer "Aktion Frauen plus" sollen neue geförderte Jobs für Frauen geschaffen werden, wovon vor allem Wiedereinsteigerinnen und Frauen ab 35 profitieren würden.
Ebenso soll es für Wiedereinsteigerinnen ein Aktionsprogramm geben, das durch paralleles Streichen der Zuverdienstgrenze beim Kindergeld oder dem Umstieg auf das grüne Karenzmodell die Rückkehr in den Job erleichtern soll.
Angebote für berufliche Aus- und Weiterbildung sollen verbessert werden.
Dasselbe gilt für die Berufsberatung von Mädchen und jungen Frauen. Hier sollen zukunftsweisende Berufsfelder zum Tragen kommen, um neue Karrieremöglichkeiten zu schaffen.
Auch Migrantinnen soll durch eingenständige Aufenthaltstitel und Arbeitsgenehmigungen der raschere Zugang zum Arbeitsmarkt geboten werden.

Betriebe fördern, die Frauen fördern

Eine Bindung der Wirtschaftsförderung an eine Gleichstellungsprüfung soll dafür sorgen, dass der Frauenanteil an den Beschäftigten erhöht wird und Frauen beim Einkommen und den Karrierechancen den Männern gleichgestellt sind.
Frauenförderung durch die öffentliche Hand soll die Chancen auf hochwertige Jobs und Spitzenpositionen erhöhen.
Ein Gründerinnenfonds soll Frauen die Unternehmensgründung erleichtern.

Karrieremöglichkeiten für Frauen eröffnen

Ein Aktionsprogramm zur Besetzung der Hälfte der öffentlich zu vergebenden Top-Positionen pro Jahr mit Frauen soll sie gezielt an die Spitze bringen.
Die Nachbesetzung frei werdender Uni-Professuren mit vorrangig Frauen würde die extrem niedrige Professorinnen-Quote in Österreich erhöhen.
Über Studienprogramme, Preisvergaben oder Quotierungen sollen weibliche Spitzenleistungen in Wissenschaft, Kultur, Sport und Medien gezielt gefördert werden.

Karriere und Kind: selbstverständlich vereinbar

Die Einführung eines einkommensabhängigen Karenzgeldes und einer Basisabsicherung mit 600 Euro (wenn die grüne Grundsicherung noch nicht eingeführt ist) Mindestkarenzgeld würde die partnerschaftliche Aufteilung von Erwerbs- und Betreuungsarbeit fördern.
Anstelle der AlleinverdienerInnen-Absetzbeträge wollen die Grünen eine steuerliche Begünstigung von Eltern, die beide Teilzeit arbeiten (max. 30 Stunden).
Das Recht auf eine Kinderbetreuungsplatz soll einklagbar sein.

Den Antrag in voller Länge finden Sie unter Vorrang für Frauen . (red)