Hamburg - Die Ermittler in der Dopingaffäre, in die auch der deutsche Radprofi Jan Ullrich verwickelt ist, sind laut einem Bericht des Magazins "Der Spiegel" offenbar dabei, ein weltumspannendes Netz von Hintermännern zu enttarnen. Aus vertraulichen Unterlagen geht demnach hervor, dass die Guardia Civil bei dem Madrider Arzt Eufemiano Fuentes gefälschte EPO-Mittel aus China gefunden habe. Die Polizei konfiszierte zudem Anabolika-Präparate, die aus "geheimen Labors" stammen sollen, berichtet das Nachrichtenmagazin weiter.

Aus abgehörten Telefonaten schließen die Fahnder, dass Fuentes mit "unabhängigen kriminellen Gruppen" von Sportmedizinern in Europa zusammengearbeitet hat, die sich bei der Beschaffung unerlaubter Medikamente gegenseitig unterstützt haben. Zudem wollen die Ermittler klären, warum bisher so wenige Dopingsünder überführt wurden.

Rotes Pulver verhindert Nachweis

Die Polizei fand vier Briefumschläge mit einem roten Pulver. Es enthielt ein Gemisch aus Stoffen, die unter anderem synthetisches EPO angreifen, so dass es in Tests nicht mehr zu entdecken ist. Die Fahnder vermuten, dass sich die Radsportler die Substanz vor Doping-Kontrollen in die Hände gerieben und beim Wasserlassen in den Urin gemischt haben.(APA/dpa)