"Wie kann sich die menschliche Rasse in einer Welt, die sich politisch, sozial und in Umweltfragen im Chaos befindet, weitere 100 Jahre halten?", lautete Hawkings Frage ursprünglich. Die Antworten waren erwartungsgemäß breit gefächert: Viele Diskussionsteilnehmer berichteten von ihrem Glauben an Gott, andere äußerten die Hoffnung auf weitere technologische Fortschritte. Es gab aber auch Vorschläge, ins Weltall oder in die Tiefen der Weltmeere auszuwandern.
Bisher war man von Hawking gewöhnt, dass er in bester Professoren-Manier Antworten auf die kniffligsten Fragen präsentierte, so über den Ursprung des Universums, über das Wesen der Zeit bis hin zu Schwarzen Löchern. Nicht zuletzt über seine polulärwissenschaftlichen Werke - wie "Eine kurze Geschichte der Zeit" - wurde Hawking weit über die Fachwelt hinaus ein Begriff.
Begründung
Umso überraschender kam nun die ehrliche Antwort des Wissenschafts-Stars. Seine Überlebensfrage hatte er gestellt, weil sich die Menschheit in einem politischen und sozialen Chaos befinde und Umweltzerstörung drohe. Dass er, Hawking, die Antwort auf die Frage nicht kenne, sei überhaupt der Grund gewesen, warum er sie öffentlich gestellt habe.
Langfristig ist der Physiker überzeugt, dass rein technische Lösungen für diverse Probleme nicht ausreichen werden. "Jedes Mal, wenn wir unsere technologischen Fähigkeiten verbessern, eröffnen wir neue Wege für katastrophale Fehlentwicklungen", so Hawking. Es werde uns letztendlich nichts übrig bleiben, als ins Weltall auszuwandern, aber dies sei in den kommenden 100 Jahren nicht zu erwarten.