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"Ich weiß es nicht", ist Hawkings Antwort auf die Frage nach dem Überleben der Menschheit.

Foto: Cancan Chu/Getty Images
Wien - Vor rund einem Monat hat der Physiker Stephen Hawking über eine Internet-Plattform von "Yahoo" die Frage in den Raum gestellt, wie die Menschheit weitere 100 Jahre überleben könne". Nachdem laut der Tageszeitung "The Guardian" (Donnerstag) über 25.000 Antworten eingegangen sind, kam nun Hawkings Antwort. "Ich weiß es nicht", lässt die Computerstimme des Wissenschafters über "Yahoo" verlauten.

"Wie kann sich die menschliche Rasse in einer Welt, die sich politisch, sozial und in Umweltfragen im Chaos befindet, weitere 100 Jahre halten?", lautete Hawkings Frage ursprünglich. Die Antworten waren erwartungsgemäß breit gefächert: Viele Diskussionsteilnehmer berichteten von ihrem Glauben an Gott, andere äußerten die Hoffnung auf weitere technologische Fortschritte. Es gab aber auch Vorschläge, ins Weltall oder in die Tiefen der Weltmeere auszuwandern.

Bisher war man von Hawking gewöhnt, dass er in bester Professoren-Manier Antworten auf die kniffligsten Fragen präsentierte, so über den Ursprung des Universums, über das Wesen der Zeit bis hin zu Schwarzen Löchern. Nicht zuletzt über seine polulärwissenschaftlichen Werke - wie "Eine kurze Geschichte der Zeit" - wurde Hawking weit über die Fachwelt hinaus ein Begriff.

Begründung

Umso überraschender kam nun die ehrliche Antwort des Wissenschafts-Stars. Seine Überlebensfrage hatte er gestellt, weil sich die Menschheit in einem politischen und sozialen Chaos befinde und Umweltzerstörung drohe. Dass er, Hawking, die Antwort auf die Frage nicht kenne, sei überhaupt der Grund gewesen, warum er sie öffentlich gestellt habe.

Langfristig ist der Physiker überzeugt, dass rein technische Lösungen für diverse Probleme nicht ausreichen werden. "Jedes Mal, wenn wir unsere technologischen Fähigkeiten verbessern, eröffnen wir neue Wege für katastrophale Fehlentwicklungen", so Hawking. Es werde uns letztendlich nichts übrig bleiben, als ins Weltall auszuwandern, aber dies sei in den kommenden 100 Jahren nicht zu erwarten.

Bei Hawking, der seit 1979 Inhaber des Mathematik-Lehrstuhls an der Universität Cambridge ist, den einst Sir Isaac Newton innehatte, war 1963 Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) diagnostiziert worden. Seit 1968 ist er auf einen Rollstuhl angewiesen. 1985 verlor er die Fähigkeit zu sprechen, er kommuniziert mit Hilfe eines Sprachcomputers. (APA)