Netzpolitik
Datenbank mit Kinderschänder-Namen im Internet geplant
10.000 Verurteilte sollen an den Medialer Pranger
Die Namen von mehr als 10.000 weltweit verurteilten Kinderschändern sollen demnächst ins Internet gestellt werden. Die beiden
Neuseeländer Deborah Coddington und Alister Taylor kündigten in der Zeitung "Star-Times" (Sonntagausgabe) an, im August eine eigene Homepage mit einer
Online-Datenbank in Betrieb zu nehmen.
Die Autoren eines 1996 erschienenen Buches, in dem bereits die Namen von 1.500 verurteilten Pädophilen stehen, wollen nach eigener Darstellung insbesondere
Eltern, Schulen und Kindergärten informieren. Nach Angaben Taylors hatte ein ähnliches, vor einigen Monaten in Australien geschaltetes Internet-Angebot allein in
den ersten Wochen rund 150.000 Besucher.
Taylor sagte, Interessierte könnten auf der Seite beispielsweise Informationen über Nachbarn und Babysitter einholen. Die Online-Datenbank werde die Namen von
Verurteilten der vergangenen zehn Jahre enthalten. Außerdem planen die beiden Autoren eine Neuauflage ihres Buches mit Namen und Fahndungsfotos von 1.500
verurteilten Kinderschändern. Kritiker nannten die Print-Version und das Online-Vorhaben einen "unmenschlichen Eingriff in die Privatsphäre". (APA)