Marco Haas alias T. Raumschmiere ist mit einem Live-Programm bei den Urban Art Forms zu sehen.

Foto: EMI
Wenn die zeitgenössische Disco in die Dörfer zieht, muss das noch nicht zwingend Dorfdisko - mit "k"! - bedeuten. Aufgrund einer seit Jahren anhaltenden und deshalb entsprechend inflationär erscheinenden Ausreizung der DJ-Kultur besitzt eine richtige Dorfdisko zwar oftmals schon mehr Charme als ein kühler Club mit einem aufgeregt, aber unhörbar an den Knöpferln schraubenden Ausdrucks-DJ - aber es gibt auch Ausnahmen.

Das Wiesener Festival Urban Art Forms bemüht sich darum, so eine zu sein. Zum zweiten Mal schon. Auf zwei Bühnen findet an drei Tagen DJ-Kunst statt. Einen besonderen Anspruch wie etwa den "state of the art" der DJ-Kultur formulieren zu wollen, stellt Urban Art Forms schlauerweise nicht. Man will zwei Tage Party feiern - that's it! Dazu reisen neben allerhand Semi- und Viertelprominenz des Genres auch ein paar Zugpferde mit ihren Plattenköfferchen an: Allen voran: Jeff Mills, US-amerikanischer Techno-Gott, der dafür berühmt ist, in seinen Sets aberwitzige Collagen in Affentempo zu produzieren. Weiters Marco Haas alias T. Raumschmiere, Anja Schneider, Moonbootica oder Adam Freeland.

Dazu werden das Zelt sowie die Drum-'n'-Bass-Bühne von VJs, also visuellen Künstlern, illustriert werden. Nicht aufs Wassertrinken vergessen! (flu/DER STANDARD, Printausgabe, 2.8.2006)