Der Belgier Thierry Michel

dreht Filme in und über Zentralafrika. Gemessen am üblichen Aktionsradius eines „Westlers“ ist er damit ein Abenteurer.

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Mit den aktuellen Wahlen im Kongo

intensiviert sich der Blick der Weltöffentlichkeit für kurze Zeit für die Region, und auch der ORF schafft in den „Dokumenten“, am Mittwoch, (ORF 2, 23.15 Uhr) Gelegenheit, den Kongo besser kennen zu lernen – mit Michel und sozusagen über die Metaebene:

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"Kongo River – Das Filmtagebuch"

dokumentiert der Abenteurer die Umstände des Filmens selbst. Es geht nicht um distanzierte Betrachtung, sondern um die Schwierigkeiten und Erlebnisse der Filmcrew – und das auf einer Reise von der Mündung zur Quelle des Kongo – ins „Herz der Finsternis“ mit viel technischem Equipment, großteils auf einem Floß, das zwischendurch auch einmal auf Grund läuft.

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Anders als in Joseph Conrads

Klassiker entfaltet sich ein buntes Panorama am großen Fluss, und auch die Abenteuer von heute sind andere geworden: Statt angreifenden Urwaldvolks schlägt sich das Team mit schon beim Zusehen nervenaufreibenden bürokratischen Hürden, mit Schutzgeldforderungen und Verhaftungen auseinander.

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Dafür verspricht am Beginn

der Reise der örtliche Chief im dunklen Anzug am Atlantikstrand den Schutz der Wassergötter, und die Filmer nehmen an Unverwundbarkeitsriten hiesiger Krieger teil. Die Lehre: Abenteurer brauchen heutzutage weniger Risikobereitschaft als gute Nerven und präzise Planung. (pum/DER STANDARD; Printausgabe, 2.8.2006)

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