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Khol beim Straßenbau

Für Nationalratspräsident Andreas Khol war in seiner Jugend "Ferien" ein Fremdwort: Vom 13. bis zum 17. Lebensjahr war er jeden Sommer vier Wochen Praktikant. Während des gesamten Studiums waren es 12 Wochen im Jahr. "Ich war als Vermessungsgehilfe tätig, im Straßenbau bei der Autobahn in Mondsee, in einer Küche am Timmelsjoch im Ötztal, als Fremdenführer in Innsbruck und schließlich als Reiseleiter für englische Touristen", erinnert sich Khol.

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"Meine Erfahrungen möchte ich nicht missen: Ich lernte, was Arbeit mit der Hand bedeutet und wie die Arbeitswelt ist. Durch das Reiseleiten habe ich sehr viel gelernt: Die Sprachen, Europas Vielfalt, den Umgang mit Menschen und auch Organisationsverantwortung", so Khol und fügt hinzu: "Der schlimmste Job war in der Küche."

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Pilz beim Siedlungsbau in Kuba

Der Grüne Nationalrats- abgeordnete und Autor Peter Pilz studierte Volkswirtschaft und Politikwissenschaft an der Universität Wien. Er sammelte Erfahrungen bei Praktika und Aushilfsjobs: "Ich war etwa vier Jahre lang Ferialpraktikant im Stahlwerk bei Böhler-Kapfenberg am Ofen." Auch beim Ernte- Einsatz und Siedlungsbau in Kuba lernte Pilz harte körperliche Arbeit kennen.

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Zuna-Kratky als Model und beim Salat-Verkauf

Gabi Zuna-Kratky, Direktorin des Technischen Museums Wien, hat ab ihrem fünfzehnten Lebensjahr zahlreiche Aushilfsjobs gemacht: Insgesamt 12 Jahre. Zuna- Kratky zählt auf: "Salat verkaufen im Supermarkt, T-Shirt-Entwürfe zeichnen, grafische Gestaltung von Broschüren, Buchillustrationen, Aussendungen für ein Autohaus, Flugzettel verteilen, Unterschriften sammeln, Studienberatung an der Uni Wien, Messehostess, Hausmannequin in einer Kleiderfabrik, Frisurenmodel, Katalogmodel, Köchin und Serviererin in einem Alternativlokal, Ordinationshilfe."

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Dabei habe sie unter anderem gelernt mit Menschen umzugehen. Schlimm sei gewesen, manchmal auch schlecht behandelt zu werden. "Bis jetzt geblieben ist mir: Bei Entscheidungen immer auch die Position der anderen Betroffenen zu sehen", so Zuna-Kratky und fügt hinzu: "Im Technischen Museum ist es mir ein wichtiges Anliegen, alle die einen Beitrag leisten, gleich respektvoll zu behandeln."

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Schratter und die Tiere

Dagmar Schratter wird ab 2007 die neue Zoodirektorin von Schönbrunn sein und damit die erste Frau an der Spitze des ältesten Tiergarten der Welt. "Ich habe ab dem sechzehnten Lebensjahr und dann während des Studiums in den Ferien in der Gastronomie als Saisonkraft gearbeitet", erzählt Schratter. "Die Arbeit als Kellnerin hat mir, auch wenn sie oft körperlich sehr anstrengend war, immer Spaß gemacht. Ein wesentliches Kriterium für diesen Job ist der freundliche, höfliche und zuvorkommende Umgang mit dem Gast, was auch im Umgang mit Tiergarten-BesucherInnen selbstverständlich sein muss."

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Während der Doktorarbeit hat Schratter als Tierpflegerin im Tierpark Herberstein gearbeitet, ab 1980 auch am Institut für Vergleichende Verhaltensforschung bei Prof. Otto Koenig. Sie absolvierte auch Praktika im Zoo Bremerhaven und im Zoo München. Und nach Abschluss ihres Studiums hat Schratter noch die Lehrabschlussprüfung in Tierpflege gemacht.

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"Mein schlimmster Studentenjob war das eintönige Karton falten für Verpackungen unterschiedlicher Medikamente. Diesen Job habe ich auch nach zwei Wochen aufgegeben", so Schratter, die offensichtlich eine Vorliebe für kleine Paarhufer hat.

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Pelinka bei Gericht

Politikwissenschafter Anton Pelinka studierte Rechtswissenschaften und Politikwissenschaft. Anschließend machte er zehn Monate Gerichtspraxis. Die Erfahrung war prägend: "Ich erhielt interessante Einblicke in den Alltag von Gerichten und in den Alltag sozialer Schichten: Zum Beispiel die unterschiedliche Betroffenheit vom Strafrecht, der virulente Antisemitismus in einigen Gerichten, der Unterschied zwischen Stadt und Land", und half ihm bei der Berufswahl: "Das Praktikum war für mich entscheidend, dass ich nicht die Richterlaufbahn eingeschlagen habe."

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