Eigene, nationale Struktur
In Erwartung der weltweiten Implementierung dieses Systems haben viele asiatische und arabische Länder ihre eigene, nationale Internetstruktur entwickelt. Und das kann weitragenden Folgen haben. Entscheiden Länder sich dazu, ihr nationales Domainnamensytem in das globale Domain-Name-System (DNS) zu integrieren, könnte dies das Ende der Einheit des World Wide Web bedeuten, warnt der Guardian.
Alptraumszenario
Auf welche Website man letztendlich gerät, hinge dann davon ab, wo auf der Welt man sich befindet und welchen Internetprovider man hat. Ein Beispiel zur Illustration: Via Amazon.com könnte man künftig nicht nur bei dem Online-Händler, sondern auch auf einer russischen Website über den längsten Fluss der Welt landen. Auch könnten Mails an Bekannte unbeabsichtigt zu einem Internetnutzer in Korea geschickt werden. Um dieses Alptraumszenario zu verhindern, hat das Multilingual Internet Names Consortium (MINC) auf einem Treffen der International Telecommunication Union (ITU) im Mai ein neues System präsentiert, das von der existierenden Internetstruktur Gebrauch macht, aber zugleich auch die internationalisierten chinesischen oder arabischen Zonen in die Routing-Tabellen aufnimmt. "Somit könnte der Brückenschlag zwischen den entstehenden DNS-Inseln hergestellt werden", erklärt Kaled Fattal, Präsident des MINC.
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