Die Kapazitäten der Bundeswehr für Auslandseinsätze seien "weitgehend erschöpft", sagte die Kanzlerin. "Wir sind im Kongo, wir sind Haupttruppensteller auf dem Balkan, und wir haben unser größtes Kontingent in Afghanistan."
Der israelische Beschuss von UNO-Blauhelmsoldaten im Südlibanon sei ein "zutiefst tragischer" Vorfall, sagte Merkel laut "BamS": "Es ist richtig, dass sich der israelische Ministerpräsident dafür entschuldigt hat." Es sei "eine geschichtliche Verpflichtung deutscher Politik, unverbrüchlich für das Existenzrecht Israels einzutreten", unterstrich sie.
Deutsche Ausbildungshilfe für libanesische Polizei und Militär
"Wir müssen uns immer klar machen, dass die derzeitige Krise von der (libanesischen Schiitenmiliz) Hisbollah ausgelöst worden ist. Die Hisbollah hat über Monate Israel mit Raketen beschossen, sie hat israelische Soldaten entführt." Merkel stellte Ausbildungshilfe für Polizei und Militär im Libanon zur "Stabilisierung des libanesischen Versöhnungsprozesses" in Aussicht.
Schäuble gegen Aufnahme libanesischer Kriegsflüchtlinge
Der deutsche Innenminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat sich gegen die Aufnahme libanesischer Kriegsflüchtlinge in der Bundesrepublik Deutschland ausgesprochen. Diesbezügliche Überlegungen einzelner Bundesländer kritisierte der Politiker gegenüber dem am Montag erscheinenden Hamburger Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". Es wäre "voreilig" und "sachlich völlig verfehlt", wenn "Deutschland oder sogar einige Bundesländer von sich aus 'Flüchtlingsschutz' anböten." Einen Anstieg der Zahl der Asylanträge von Libanesen kann das Innenministerium nach Schäubles Worten derzeit nicht feststellen.