London - Der kleine Küstenort Lyme Regis im Süden von
England muss künftig auf eines seiner traditionellen Sommervergnügen
verzichten: Nach dem Protest eines Tierschützers haben die Behörden
ab sofort das so genannte "Aal-Prügeln" untersagt, wie die britischen
Zeitungen am Samstag berichteten.
Der Ort hatte 32 Jahre lang zu Gunsten der britischen
Seenotrettungsgesellschaft (RNLI) und sehr zum Vergnügen von
tausenden Anrainern und Touristen die fischige Veranstaltung
organisiert. Dabei wurden zwei Gruppen gebildet, die mit anderthalb
Meter langen toten Aalen, die an Seilen befestigt waren, aufeinander
einschlugen.
"Aal-Prügeln"-Erfinder: "Lächerlich!"
Die RNLI stoppte das wilde Treiben, nachdem ein Tierschützer mit
einer landesweiten Protestkampagne gedroht hatte. Der Erfinder des
Events, Richard Fox, bezeichnete die Begründung für das Aus als
"lächerlich". "Wie können wir Tierschutzrechte missachten, wenn die
Tiere schon tot sind?"
Bürgermeister Ken Whetlor nannte den Tierschützer einen "feigen
Unruhestifter", der den Leuten ein harmloses Vergnügen verdorben
habe. "Als nächstes werden sie uns erzählen, der Makrelenfang mit
Ködern sei unethisch." Die Tageszeitung "The Sun" empfahl, sich in
den Weiten des Meeres nach einer anderen Fischart für britische
Traditionssportarten umzusehen. (APA)