Ach, Barbara Rett,

dein blauer Fummel konnte dich auch nicht mehr herausreißen. Der stach ins Auge. Aber sonst, was der ORF mit dem als "bewährtes Team" beworbenen Trio, außer Rett noch Christoph Wagner-Trenkwitz und Franz Zoglauer, so rundherum, dazwischen, und vor und hinter der Bühne der Salzburger "Nozze di Figaro" bot, war schlicht und einfach nur belanglos und fad.

Foto:ORF/Milenko Badzic

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Das Belanglose war in Form von Menschen da,

die sobald als "Promi" identifiziert, überfallartig mit Interviews belästigt wurden und ihr Smalltalk-Lob absonderten durften oder mussten. Ja, Didi Mateschitz ist begeistert, Brigitte Ederer auch. Da fehlte ein Plan.

Foto: APA/Hans Klaus Techt

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Barbara Rett, angesichts

der vom Co-Moderator im Umkleideraum inspizierten Haarteile darauf beharrend, dass an ihr "alles echt" sei (wow, Barbara!), wechselt ein paar unbeholfene Worte mit Festwochen-Chefin Helga Rabl- Stadler, die da betont, wie super der ORF ist. Das will man wissen. Die Sache nicht herausgerissen, aber in ein Licht üblicher Kulturberichterstattung hat Franz Zoglauer mit seinen Künstler-Befragungen in den Pausen geführt. Das war okay.

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Mit der Society-Berichterstattung

sollte versucht werden, die Leute an der Stange zu halten, sie nicht erbarmungslos langweilen. Nicht alle sitzen in der Pause am Klo. Lieber ORF, ich war müde, aber ich wollte es sehen. In der zweiten Werbepause ist mir der Figaro zerflossen, aus der "Nozze" wurde "Buona notte". (DER STANDARD, Printausgabe, 28.7.2006/pum)

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