Horn/Krems - Ein Ehepaar aus dem Bezirk Horn stehen unter dem Verdacht des Menschenhandels. Sie sollen 35 Frauen aus dem Karibik-Staat zur Ausübung der Prostitution in ihren Bordell ähnlichen Betrieben angeworben haben, berichtete die Sicherheitsdirektion. Die Verdächtigen seien zum Teil geständig, zahlreiche Dominikanerinnen würden das Ehepaar schwer belasten, so die Sicherheitsdirektion.

Beamte der Gruppe Menschenhandel des Landeskriminalamtes NÖ legen dem Paar zur Last, für die 35 Frauen Anträge auf Erteilung von Aufenthaltstiteln bei den Bezirkshauptmannschaften eingebracht zu haben. Für 30 von ihnen wurden Unterkünfte zur Verfügung gestellt und mindestens 20 "nachweislich in ihren beiden Bordellen der Prostitution zugeführt".

Dem 48-Jährigen und die 35-Jährigen wird darüber hinaus angelastet, von den Frauen unmittelbar nach der Anwerbung in deren Heimat jeweils Bargeldbeträge von 1.600 Euro an Unkosten zur Erlangung der Visa eingehoben zu haben. Insgesamt habe es sich um eine "fortlaufende Einnahme" von 56.000 Euro gehandelt.

Die 35-Jährige soll auf Grund ihrer Herkunft ihre Kontakte ausgenützt und immer wieder Frauen entweder per Telefon oder auch bei Aufenthalten in ihrer Heimat zur Prostitution angeworben haben. Der Niederösterreicher soll Behördenwege erledigt und Anträge zur Erlangung der Erstvisa bei den Bezirkshauptmannschaften in Horn und Krems gestellt haben. Ein Bordell ähnlicher Betrieb ist seit Anfang Juni 2006 geschlossen, so die Sicherheitsdirektion. (APA)