Beirut - Die Entsendung einer internationalen Stabilisierungstruppe in den Südlibanon ist nach den Worten des libanesischen Staatspräsidenten Emile Lahoud "eine Frage, die von den Libanesen geprüft und entschieden wird". "Zuallererst muss es eine Waffenruhe geben", erklärte Lahoud am Donnerstag in einem NBC-Interview. Sein Land könne sich nicht von Israel Vorbedingungen diktieren lassen. "Der Libanon ist nicht wie andere Länder; bei 17 Konfessionen auf seinem Territorium ist ein grundlegender nationaler Konsens notwendig", unterstrich der Präsident.

"Die Hisbollah hat viele Probleme"

Lahoud zeigte sich zugleich "überzeugt, dass die Hisbollah den Raketenbeschuss beenden wird, sobald Israel mit seinen Bombenangriffen aufhört". "Die Hisbollah hat viele Probleme. Glauben sie etwa, dass sie die Kämpfe fortsetzen wird, wenn so viele Familien vertrieben und so viele Häuser zerstört sind", bemerkte der Staatspräsident. Der Libanon habe keine Armee, die fähig wäre, den angreifenden israelischen Streitkräften die Stirn zu bieten, räumte der ehemalige Armeechef in dem Interview ein. (APA)