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Telekom-Austria-Chef Boris Nemsic.

Foto: AP/Ronald Zak
Belgrad/Wien - Kommenden Montag, um Punkt 10 Uhr vormittags, werden die am Mittwoch, abgegebenen Angebote der TA-Tochter Mobilkom Austria und ihrer beiden noch im Rennen verbliebenen Mitbewerber Telenor und Orascom für die serbische Mobi63 geöffnet - das höchste Angebot ist gleichzeitig der Ausrufungspreis für die anschließende Versteigerung des Mobilfunkers Mobi63, die live im serbischen Fernsehen übertragen wird.

Von den zuletzt noch neun Interessenten für die Mobi63 - die zu 70 Prozent dem serbischen Staat und zu 30 Prozent einer Investorengruppe um den österreichischen Geschäftsmann Martin Schlaff gehört - haben sich schließlich außer der Mobilkom Austria nur die norwegische Telenor und die ägyptische Orascom entschlossen, verbindliche Angebote zu legen. Die Höhe der Angebote ist noch nicht bekannt - die Mappen mit den Finanzofferten seien noch versiegelt und würden erst am Tag der Versteigerung geöffnet, berichtet die serbische Tageszeitung "Danas". Fest steht lediglich, dass sich nur jene Bieter für die Teilnahme an der Auktion qualifiziert haben, deren Angebot mindestens 800 Millionen Euro beträgt.

Kopf oder Zahl

Die Versteigerung wird vor laufenden Kameras stattfinden und mit der Öffnung der Angebote beginnen - wer wieviel geboten hat, bleibt aber ein Geheimnis. Das höchste Angebot wird gleichzeitig der Ausrufungspreis für die Auktion sein. Gesteigert wird zunächst in Schritten von 20 Millionen Euro, im späteren Verlauf um jeweils zehn Millionen Euro. Das soll sich konkret so abspielen, das der Auktionator den nächsthöheren Preis nennt und die Bieter durch Handzeichen anzeigen, ob sie mitgehen. Falls es am Ende einen Gleichstand der Gebote gibt, erhält jener Bieter den Zuschlag, der am Mittwoch das höhere verbindliche Angebot gelegt hat. Sollte der unwahrscheinliche Fall eintreten, dass auch hier Gleichstand herrscht, wird eine Münze geworfen. Während der Versteigerung können sich die Vertreter der Bieterfirmen telefonisch mit ihren Vorgesetzten beraten.

Sollte der Zuschlagspreis 1,1 Milliarden Euro oder mehr betragen, müssten - wie berichtet -die derzeitigen Mobi63-Miteigentümer rund um Martin Schlaff ihren 30-Prozent-Anteil an den Käufer verkaufen. Falls ein geringerer Preis erzielt wird, kann Schlaff verkaufen, muss aber nicht.

Zur Erinnerung: Ursprünglich gab es zehn Interessenten für die Mobi63, das Nachfolgeunternehmen der früheren Mobtel. Neben den drei Finalisten waren das Tele2 und TeliaSonera aus Schweden, France Telecom, Deutsche Telekom, Etisalat aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, die russische OJSC Mobile TeleSystems und Discount Investment Corp. aus Israel - die Israelis wurden jedoch disqualifiziert. (APA)