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Foto: APA/epa/Guiseppe Farinacci
Wien - Angelika Frasl, Transgender-Beauftragte der sozialdemokratischen Homosexuellenorganisation SoHo - und selbst transsexuell, ist hoch erfreut: "Ich habe gestern meine neue Geburtsurkunde erhalten, die mich endlich auch offziell zu dem macht, was ich bin - eine Frau. Aber nicht nur das", so Frasl weiter, "ab sofort sind meine langjährige Frau und ich nun die erste vom Staat anerkannte gleichgeschlechtliche Ehe Österreichs, mit allen dazugehörigen Rechten und Pflichten".

Aufhebung des Transsexuellerlasses

Die vor wenigen Wochen erfolgte Aufhebung des Transsexuellerlasses durch den Verfassungsgerichtshof - dieStandard.at berichtete - ermöglicht erstmals zwei Menschen, ihre Ehe trotz erfolgter Geschlechtsanpassung weiterzuführen.

Günter Tolar, Bundesvorsitzender der SoHo ergänzte am Mittwoch in einer Aussendung: "Die Aufhebung des so genannten Transsexuellenerlasses durch den Verfassungsgerichtshof ermöglicht es Angelika Frasl, ihre langjährige Ehe auch nach Änderung des Geschlechtseintrages im Geburtenbuch in unveränderter Form weiterzuführen. Sie und ihre Gattin sind somit die ersten Frauen in Österreich, die in einer rechtlich anerkannten gleichgeschlechtlichen Ehe leben. Ich bin davon überzeugt, dass es neben dem auch bereits bekannten Fall des Ehepaares Hofmann in der Steiermark, die durch ihre Klage diesen Entscheid erst ermöglicht haben, in absehbarer Zeit noch weitere gleichgeschlechtliche Ehepaare geben wird."

Tolar zuversichtlich weiter: "Dies ist ein erster großer Erfolg gegen die Diskriminierung gleichgeschlechtlicher PartnerInnenschaften". Es sei höchste Zeit, dafür zu sorgen, dass die Ehe für alle Menschen geöffnet werde. In anderen Ländern, sogar im katholischen Spanien, sei dies schon Realität. (red)