Jerusalem (APA/Reuters) - Eine internationale Beobachtertruppe im südlichen Libanon sollte nach israelischer Einschätzung bis zu 20.000 ausländische Soldaten umfassen. "Wir erwarten eine sehr große Anzahl an Streitkräften. Zwischen 10.000 und 20.000", sagte ein hochrangiger Regierungsvertreter am Dienstag der Nachrichtenagentur Reuters. Es sei auch möglich, die Soldaten nach und nach in die Krisenregion zu schicken.

Mit der Entsendung der ersten Truppen könnte innerhalb von zwei Wochen nach der Genehmigung durch die westlichen Staaten begonnen werden, fügte er hinzu. 20.000 Streitkräfte wären fast doppelt so viele Soldaten, wie die europäischen Länder mit Blick auf die Beobachtertruppe bisher diskutiert haben.

"Sicherheitszone"

Der israelische Verteidigungsminister Amir Peretz hatte zuvor erklärt, sein Land plane die Einrichtung einer "Sicherheitszone" im südlichen Libanon, bis die internationalen Streitkräfte anrückten und die Kontrolle in dem Gebiet übernähmen. Israel habe keine andere Wahl, um die eigenen Soldaten zu schützen. Peretz zufolge wird die israelische Armee in der Pufferzone auf jeden schießen, der sich dort unerlaubt bewegt. Wie groß die Zone sein soll, sagte er nicht. Aus israelischen Sicherheitskreisen verlautete, das Gebiet könne bis zu vier Kilometer breit sein. Mit der Angelegenheit vertraute westliche Diplomaten gehen sogar davon aus, dass die Breite in einigen Bereichen bis zu zehn Kilometer betragen dürfte.

Über die Entsendung einer multinationalen Truppe wird voraussichtlich am Mittwoch auf der Nahost-Konferenz in Rom ausführlicher beraten. Im Gespräch sind Friedenstruppen der Vereinten Nationen (UNO) mit einem so genannten robusten Mandat.