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Melzer zieht durch.

Foto: Reuters/Ebenbichler
Kitzbühel - Vier Österreicher stehen beim Kitzbüheler Generali open 2006 in der 2. Runde. Nach Stefan Koubek und Andreas Haider-Maurer gewann am Dienstag auch Jürgen Melzer sein Auftaktspiel unter dem Hahnenkamm. Weil Rainer Eitzinger seinen Landsmann Oliver Marach überraschend glatt mit 6:3 und 6:0 bezwang, spielen vier von sieben angetretenen heimischen Spielern am Mittwoch in Runde zwei dieses mit 646.250 Euro dotierten ATP-Sandplatzturniers.

Melzer zeigte am Dienstag gegen den spanischen Grundlinien-Spieler Oscar Hernandez auf dem Centercourt seine bisher beste Leistung in Kitzbühel. Der 25-jährige Niederösterreicher, der fünf Anläufe gebraucht hatte, ehe er im Vorjahr hier als Gesetzter seinen ersten Matchsieg gefeiert hatte, ließ seinem Gegner beim 6:3,6:4 nicht den Funken einer Chance. Melzer servierte ganz ausgezeichnet und schloss die meisten Punkte perfekt ab. "Mein wahrscheinlich bestes Match hier bisher", gab er sich dementsprechend zufrieden.

Nun gegen Robredo

Seine Erfolgs-Taktik will der Deutsch-Wagramer nun schon am Mittwoch gegen den nächsten Spanier anwenden. Der heißt freilich Tommy Robredo, ist die Nummer zwei des Turniers und hat heuer mit Hamburg schon ein Turnier der Masters-Serie gewonnen. "Die Taktik wird die gleiche sein, nur dass der Gegner halt um Klassen besser ist. Robredo hatte bisher eine unglaubliche Sandplatzsaison, anderseits habe ich ihn in Wien schon geschlagen."

Melzer hat damit einen ersten kleinen Schritt getan, seine Nummer-1-Position in Österreich gegen Marach zu festigen. Dass er in der Weltrangliste auf Platz 81 zurückgefallen sei, habe verschiedenste Gründe. "Der Knacks kam im Vorjahr nach Kitzbühel. Es war insgesamt ein schwieriges Jahr für mich und das Wasser stand vor Houston schon ziemlich hoch", resümierte Melzer.

"5 Millimeter wirken sich extrem aus"

In Houston hatte er im April dieses Jahres mit dem Finaleinzug eine Wende eingeleitet, die dann auch noch das Halbfinale in München (Sand) und Newport (Rasen) sowie zuletzt die 3. Runde in Stuttgart (Sand) gebracht hatte. In der Saisonbilanz hat er damit aus einem 1:8 ein 17:19 gemacht. "Auch am Stuttgarter Weißenhof wird in Höhenlage gespielt und da lief es auch schon wirklich ganz gut" so Melzer, der seit dem Vorjahr einen kürzeren Schläger spielt. "5 Millimeter sind nicht viel, es wirkt sich aber extrem aus. Dadurch ist mein Spiel viel sicherer geworden."

Während Melzer angesichts des Sieges die Worte nur so sprudeln ließ, reagierte er auf seine angebliche Beziehung zur russischen Weltklasse-Spielerin Anastasia Myskina weiterhin zurückhaltend. "Ich habe gerade ein Tennismatch gewonnen und möchte gerne über meinen Erfolg sprechen", sagte er, erstmals aber mit einem breiten Grinsen im Gesicht.

Damit wird der dritte Turniertag in Kitzbühel zum Österreicher-Tag. Neben Melzer gegen Robredo (Melzer muss aber auch Doppel spielen, kann daher keine Nightsession bestreiten) spielt Stefan Koubek gegen Boris Pashanski (SCG-15), Haider-Maurer gegen Max Mirnyi (BLR-10) und der Sieger aus Marach/Eitzinger gegen den als Nummer 9 gesetzten Argentinier Agustin Calleri.(APA)